16. Oktober 2024
Neue Etappe:
Bei Willisau folgen wir der 2A bis Dagmersellen. Dort nehmen wir die A2 bis Oftringen, wo wir auf die A1 wechseln und dieser folgen bis Wangen an der Aare.
Koordinaten Stellplatz beim Uferweg, Wangen an der Aare:
47.2371, 7.6568
Da wir morgen bei einer Firma in Wangen an der Aare die Luftfedern unseres Wohnmobils ersetzen lassen, haben wir unseren Standort bereits dorthin verlagert- auch wenn die Stellplatzgebühr von Fr. 25.- pro Nacht exklusive Strom doch recht hoch ist. Zudem gibt es weder Ver- noch Entsorgungsmöglichkeiten, doch immerhin steht ein WC- und Duschcontainer in der Nähe eines Schwimmbades zur Verfügung. Zudem gibt es eine wunderbare Sicht auf die Aare, was den hohen Preis wieder wettmacht. Jedenfalls gefällt es uns hier sehr und schnell geht es auf Entdeckungstour. Da gibt es zum einen eine aus dem Jahre 1549 erbaute, 92 m lange Holzbrücke, die sich lohnt anzuschauen und zum anderen das Salzhaus, das einst als Zwischenlager diente, bevor die Rheinsalinen entdeckt wurden. Heute wird das Haus als Mehrzweckhaus genutzt.
Was wir nicht erwartet hätten- es gibt einen Duftweg! Was für eine wunderbare Idee! Genau solche unerwarteten Entdeckungen machen für uns das Reisen so besonders! Und immer wieder stossen wir auf solche versteckten Perlen- oft direkt in unserer Nähe!
Mit einer Länge von 5.3 km ist dieser Duftweg ideal für den fortgeschrittenen Nachmittag und lädt förmlich dazu ein, entdeckt zu werden.
An jedem Duftpunkt gibt es eine Erläuterung des jeweiligen Duftes, die auch auf der Homepage www.duftweg.ch nachgelesen werden kann. Und ihr könnt es euch vorstellen: Da so viel Wissen über Pflanzen vermittelt wird, bin ich von diesem Duftweg begeistert! Jörg übrigens auch! Es macht einfach Spass, die Umgebung einmal auf eine andere Art wahrzunehmen- nämlich mit der Nase!
17. Oktober 2024
Neue Etappe:
Bei Wangen an der Aare fahren wir zurück auf die A1 und wechseln bei Egerkingen auf die A2. Bei der Ausfahrt Arisdorf verlassen wir die Autobahn und parken bei Liestal auf einem Wanderparkplatz im Wald.
Pünktlich um 9:30 Uhr treffen wir bei der Firma ariva ein. Bis 11:30 Uhr sollten die Luftfedern ausgetauscht sein. Das gibt uns genügend Zeit, um uns in ein Café zu setzen und gemütlich einen Kaffee und Gipfeli zu geniessen. Das Café «Kalorienreich» wirkt einladend, und so setzen wir uns in die gutbesuchte, heimelige «Stube». Kurz vor 11:30 Uhr verlassen wir das Café und laufen zurück zur Firma ariva. Das Wohnmobil steht bereits wieder draussen. Der Werkstattchef zeigt uns noch die alten Luftfedern und wir sehen nun, dass es wirklich nötig war, diese zu ersetzen- der Balg war extrem spröde!
Wir fahren weiter in Richtung Liestal und parken dort auf einem Wanderparkplatz im Wald. Danach gilt es, ein paar Sachen auf unserer To do- Liste abzuarbeiten, was sich jedoch als schwierig erweist, da die Internetverbindung zu wünschen übrig lässt. Morgen geht’s dann weiter nach Lörrach.
18. Oktober 2024
Neue Etappe:
Bei Liestal fahren wir wieder auf die A2 und überqueren die deutsche Grenze bei Rheinfelden. Wir folgen der A98 bis Lörrach, um bei einen Waschsalon Halt zu machen. Danach geht’s zurück auf die A98 und die B3 bis Efringen-Kirchen.
Koordinaten Stellplatz Efringen-Kirchen:
47.6455, 7.5641
In Lörrach waschen wir bei einem Waschsalon alle unsere Wäsche auf, bevorzugen aber den Übernachtungsplatz in Efringen-Kirchen.
19. Oktober 2024
Unser Insektenschutz an der Tür ist schon seit geraumer Zeit defekt. Eigentlich ist bloss die Plisseeschnur gerissen. Vor einigen Wochen haben wir eine Ersatz-Schnur bestellt, die nun endlich eingetroffen ist. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, die Reparatur in Angriff zu nehmen, auch wenn ich etwas Bammel davor habe- vor allem, weil sich erst später bei der Demontage zeigen wird, wie das Ganze funktioniert. Jörg ist zuversichtlich, dass wir es schaffen werden. Schritt für Schritt löst er Schrauben und ich versuche mit der Handykamera verborgene Stellen sichtbar zu machen, um hoffentlich dem Funktionsprinzip auf die Schliche zu kommen. Ein Wohnmobilnachbar mit viel technischem Know-how, der früher als Chefmonteur weltweit unterwegs war, unterstützt uns dabei. Nach einer Weile ist der Vorhang mit den Seitenleisten draussen, doch nun zeigt sich, dass die Ösen verrostet und eingelaufen sind. Man kann sagen, dass dieser Vorhang ein Einweg- Produkt ist! Er wurde nicht dafür gemacht, herausgenommen und repariert zu werden. Was für eine doofe Sache! Meine Motivation lässt allmählich nach. Na ja, eigentlich war sie nie wirklich da! Reparaturen gehören definitiv nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen und überhaupt wird es langsam kalt! Unser Nachbar verabschiedet sich schliesslich, da er und seine Frau eigentlich schon für eine Wanderung bereit waren, und es war uns ohnehin unangenehm, dass er uns mit so viel Engagement geholfen hat. Auch er meint, dass es wohl mehr Sinn mache, uns nach einem Ersatz umzusehen. Ich nerve mich darüber, wie man bloss auf die Idee kommen konnte, so ein billiges System einzubauen. Aber ärgern bringt ja bekanntlich nichts.
Jörg setzt den Rahmen wieder ein und verstaut das defekte Teil in der Garage. Nächsten Dienstag haben wir erneut einen Termin bei der Firma Nier in Neuenburg, da auch das zweite, hintere Fenster undicht ist. Dabei werden wir uns gleich nach einem neuen Mückenschutz erkundigen! Eins steht fest: Dieser Monat wird ganz schön teuer!
20. Oktober 2024
Wir verbringen einen weiteren Tag bei herrlichem Herbstwetter in Efringen-Kirchen. Da es bei den Isteiner Schwellen so wunderschön ist, laufen wir, wie schon bei unserem letzten Aufenthalt, dorthin und geniessen die wärmenden Sonnenstrahlen auf unseren Gesichtern.
21. Oktober 2024
Neue Etappe:
Bei Efringen-Kirchen fahren wir auf die B3 und folgen dieser bis Schliengen, wo wir auf die L134 wechseln und auf dieser bis Neuenburg am Rhein fahren, wo wir auf einem Parkplatz parken.
Koordinaten Parkplatz Neuenburg am Rhein:
47.8196, 7.5546
Neuenburg am Rhein heisst unsere nächste Bleibe wegen unseres morgigen Termins bei der Firma Nier. Wir erkunden den Ort zu Fuss, doch er gibt nicht viel her, sodass unser Spaziergang nur kurz ausfällt.
22. Oktober 2024
Neue Etappe:
Bei Neuenburg am Rhein überqueren wir die Grenze nach Frankreich. Auf der D39 fahren wir bis kurz vor Mulhouse, wo wir die A35 bis Rouffach nehmen. Danach geht es über die D18 Bis und die D83 bis Pfaffenheim, wo wir auf einem Parkplatz parken.
Koordinaten Parkplatz in Pfaffenheim
47.9801, 7.2916
Während das hintere, zweite Fenster bei der Firma Nier neu abgedichtet wird, vertreiben wir uns die Zeit im angeschlossenen Camping-Bedarfs-Shop. Anschliessend frühstücken wir in einem nahegelegenen Café. Exakt zwei Stunden später ist das Fenster wieder dicht- jedenfalls hoffen wir das! Es wird sich beim nächsten Regen zeigen! Aber wir haben ein sehr gutes Gefühl!
Heute geht es endlich wieder ins Elsass! Erster Halt: Pfaffenheim. Na ja, unser Übernachtungsplatz ist jetzt nicht das Gelbe vom Ei, aber für eine Nacht reicht es. Das 1350 Seelendorf ist eher unspektakulär, hat aber gerade deshalb seinen eigenen Charme.
Die Kirche St. Martin lässt uns jedoch stutzig werden, besonders wegen des freistehenden, moderne Glockenturms, der Jörg überhaupt nicht gefallen will. Die ursprüngliche Kirche wurde im Jahre 1200 errichtet. 1893/94 wurde sie grösstenteils durch einen neugotischen Neubau ersetzt. Deutlich zu erkennen ist aber der spätromanische Chor aus ockerfarbenem Sandstein.
Da und dort könnte man bei den Winzern Wein degustieren- kein Wunder, schliesslich befinden wir uns wieder auf der elsässischen Weinstrasse. Doch wir lassen es bleiben. Das Dorf ist schnell umrundet- und gleich beginnt es auch noch zu regnen, also machen wir uns zügig auf den Weg zurück zum Wohnmobil.
23. Oktober 2024
Neue Etappe:
Bei Pfaffenheim fahren wir auf die D83 bis Eguisheim, wo wir auf dem Stellplatz einchecken.
Koordinaten Stellplatz in Eguisheim:
48.0414, 7.3098
Auf Eguisheim haben wir uns ganz besonders gefreut, da es zu den schönsten Dörfern Frankreichs zählen soll. Noch schöner als Ribeauvillé? Geht tatsächlich noch mehr?
Nur wenige Meter vom Stellplatz entfernt, liegt die Altstadt. Wir sind schon sehr gespannt darauf, darum ziehen wir sofort los. Und hach- ich habe mich sofort in dieses mittelalterliche Dorf verliebt- Kopfsteinpflaster- Strassen, bonbonfarbene, mit Blumen geschmückte Fachwerkhäuschen, Spezialitätenläden und eine Fülle von Kultur- besser geht’s nicht!
Der Taubenschlag von Eguisheim
Die Anordnung der Häuser ist wirklich einzigartig! Sie hat Eguisheim den Beinamen «Zwiebelstadt» eingebracht, da sich die Gebäude in Ringen um die Burg schmiegen. Es ist notabene auch der Geburtsort von Papst Leo IX, der um das Jahr 1000 gelebt hat.
Wir schlendern durch die Gassen, kaufen feines Brot, Münster- und Brennesselkäse und auch einen Gewürztraminer, eine Wein-Spezialität aus dieser Gegend. Wir freuen uns jetzt schon darauf, diese Leckereien abends zu geniessen!
Nachdem wir lange durch das liebliche Dörfchen gebummelt sind, gönnt sich Jörg einen elsässischen Flammenkuchen, während ich zwei Kirchen einen Besuch abstatte- der Kapelle St. Leo IX und der Kirche St. Peter und Paul. In letzterer gibt es eine Schreinmadonna, deren Ursprung sich mir jedoch leider nicht erschliesst.
Und wer hätte das gedacht: Eguisheim ist tatsächlich noch eine Spur schöner als Ribeauvillé!
24. Oktober 2024
Neue Etappe:
Bei Eguisheim fahren wir auf die D83 bis Turckheim, wo wir auf einem Parkplatz für 5 Euro die Nacht, parken. Der Parkplatz ist für 20 Wohnmobile ausgelegt und ist auch für grosse Wohnmobile geeignet.
Koordinaten Parkplatz Turckheim, 1 Quai de la Gare:
48.0853, 7.2767
Wir sind ein bisschen hin- und hergerissen. Sollen wir noch eine weitere Nacht in Eguisheim verbringen oder doch lieber weiterfahren? Fest steht, dass der nächste Ort, den wir besichtigen möchten, Turckheim sein wird. Man könnte mit dem Wohnmobil durchaus in Eguisheim stehen bleiben und den nur 8 km entfernten Ort Turckheim für eine Besichtigung bequem mit dem Fahrrad erreichen. Keine Ahnung warum, aber seit gestern und heute friere ich ständig und das obwohl die Wetterapp meldet, dass es doch gar nicht so kalt ist. Die Vorstellung, mir auf dem Fahrrad die Nasenspitze abzufrieren, erleichtert meine Entscheidung: Wir fahren mit unserer Kutsche nach Turckheim, parken dort auf einem Parkplatz für eine Nacht und besichtigen den Ort ganz gemütlich, warm eingepackt. Ein weiterer Grund für diese Wahl: abends um 10 Uhr kann man in der Altstadt dem Nachtwächter folgen und ihm bei seiner Mission, nach dem Rechten zu sehen, zuschauen. Das wollten wir schon lange einmal machen!
Nun stehen wir auf dem Parkplatz in Turckheim, nur einen Katzensprung von der Altstadt entfernt. Wir nehmen noch einen kleinen Imbiss zu uns und machen uns dann auf den Weg. Schon bald zeigt sich, dass auch diese Kleinstadt sehr schön ist- und deutlich weniger touristisch als die zuvor besuchten Orte. Schade nur, dass die Innenstadt nicht autofrei ist. So eindrucksvoll die Häuserfassaden- ohne Autos hätten wir wohl bestimmt mehr Fotos gemacht! Auf einer Infotafel lesen wir von verschiedenen Wanderungen und der Drachenpfad über die Weinberge weckt unser Interesse. Also holen wir uns beim Touristenbüro eine Karte und starten die Tour.
Im Sonnenlicht leuchten die Blätter der Reben golden, und klagte ich heute morgen noch über die Kälte-ganz so frisch ist es zum Glück nicht mehr und es ist einfach herrlich, in diese leuchtenden, goldenen Farben des Herbstes einzutauchen! Daran werde ich denken, wenn das Wetter sich wieder von seiner tristen, grauen Seite zeigt! Übrigens- einer Legende zufolge soll das Blut eines Drachens dafür verantwortlich sein, dass der Wein hier so vorzüglich schmeckt!
Bei Tageslicht haben wir Turckheim nun erkundet- abends ziehen wir noch einmal los, um den Nachtwächter auf seiner nächtlichen Runde zu begleiten. Punkt 22 Uhr begrüsst dieser die interessierte Menge, singt auf Elsässisch und Französisch alte Lieder und führt uns durch die Gassen.
Zwischendurch erzählt er zahlreiche Anekdoten von «Seppele». Da unser Französisch eher rudimentär ist, übersetzen wir seine Geschichten mit einem Übersetzungsprogramm. Nach etwa 90 Minuten kehren wir zum Ausgangspunkt zurück. Die Tour mit dem Nachtwächter war ein tolles Erlebnis! Jetzt geniessen wir noch ein Gläschen Gewürztraminer, dann geht’s ab ins Bett!
Gute Nacht!
4 Antworten auf „-Ab ins Elsass!“
Ganz toll, mir hat es sehr gefallen, mit euch zusammen durchs Elsass zu reisen.
Danke dass ihr mich mit dem Video mit auf eure Etappe genommen habt.
Sehr gerne geschehen! Ganz lieben Dank für deinen Kommentar! Haben uns sehr darüber gefreut!
Lieber Gruß
Sabine und Jörg
Ich finde nicht die richtigen Wrte,für die schmuken Gässchen und Winkel mit den Riegelhäuser,die so heimelig wirken,dass man sich sofort daheim fühlt.Danke für den interessanten Blog,und weiterhin schöne Entdeckungen.Der daheimgebliebene Papi.
Ja, man muss gar nicht weit reisen, um tolle Orte zu entdecken – so viel Schönes und Interessantes liegt oft so nah! Wir genießen es in vollen Zügen, mit unserem Wohnmobil durchs Elsass zu tuckern.
Liebe Grüße
Sabine und Jörg