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Reisen

-Von Marbella bis zur Schlangenbucht

30. März 2023

Neue Etappe:

Von unserem Stellplatz fahren wir der Küste entlang auf der A7 nach Marbella. Das sind circa 45km.

Koordinaten Marbella, Parkplatz beim Carrfour:

36.5101, -4.9101

Heute zieht es uns weiter. Schön ist es hier zweifellos, aber unsere Wäsche muss gemacht und das Ver- und Entsorgen drängt sich auch auf. Weil wir wieder freistehen möchten, suchen wir eine Entsorgungsstelle. Etwa auf halber Strecke gibt es eine Entsorgungsstation bei einer Gärtnerei, wo wir dies für 7 Euro erledigen können. Das ist zwar etwas teuer, da es in der Region aber wenig Campingplätze gibt, muss man diesen Preis einfach schlucken. Eng ist es auch, aber mit ein wenig manövrieren funktioniert es dann recht gut und sowieso ist Jörg einfach ein Weltklassefahrer! In Marbella finden wir einen Platz hinter dem Carrfour, von wo aus wir zu Fuss eine Wäscherei erreichen können. Die Dame von der Wäscherei nimmt unsere Wäsche entgegen, meint aber, dass sie erst morgen fertig sei. Das passt uns nicht so ganz, wollen wir doch morgen früh weiterziehen. Sie bemerkt unser Zögern und meint, dass es auch möglich wäre, die Wäsche am Abend um 19 Uhr abzuholen. Damit sind wir einverstanden. Wir wollen eh noch Marbella auskundschaften.

Zuerst besuchen wir den Innenstadtpark (Parque de la Alameda). Es ist angenehm kühl unter dem Blätterdach. Hier hat es einen Brunnen aus dem Jahr 1792 und viele Steinbänke, verziert mit schönen Kacheln.

Parque de la Alameda

Auf dem Weg zum Meer können wir die Bronzeskulpturen von Salvador Dali bestaunen. Die wollte ich mir nämlich unbedingt ansehen, da mir bis anhin nur seine surrealistischen Bilder bekannt waren. In einer meiner ersten Wohnungen hing eine gerahmte, billige Kopie des Bildes «Die Beständigkeit der Erinnerung». Genau, es ist das Bild mit den schmelzenden Uhren. Mir gefiel schon damals, wie Dali Gegenstände anders als gewohnt in Szene setzte und ihnen so eine neue Bedeutung beimass.

Die Skulpturen hier in Marbella, genauso surreal wie seine Werke auf Leinwand, gefallen mir und ich bin erfreut darüber, Dalis Werke unter freiem Himmel bestaunen und studieren zu können.

Bronzeskulptur Dali

Der Altstadt mit ihren verwinkelten, engen Gassen und dem wunderschönen Plazza de Los Naranjos, statten wir auch noch einen Besuch ab, danach gehts zu einem weiteren Park in der Nähe (Parque Arroyo de la Represa). Hier gibt es terrassenförmig angelegte Teiche. Unzählige Wasserschildkröten schwimmen da umher. Für Eltern mit kleinen Kindern ist diese Parkanlage ein Eldorado, denn es gibt einen grossen Spielplatz.

Plazza de Los Naranjos

Um 19 Uhr holen wir unsere Wäsche, laufen zu unserem Womo und kaufen danach bei Carrfour das Nötigste ein.

31. März 2023

Neue Etappe:

Von unserem Parkplatz in Marbella fahren wir auf die A7, welche nach ein paar Kilometer zur N340 wird. Auf der N340 fahren wir bis kurz vor Fuengirola auf einen Übernachtungsplatz beim Castillo de Sohail.

Koordinaten:

36.5229, -4.6297

Bereits um zehn Uhr treffen wir auf dem Übernachtungsplatz in Fuengirola bei der Burg ein.

Burg bei Fuengirola

Der Platz ist optimal; zur Strandpromenade sind es nämlich höchstens 200m. Natürlich wollen wir sofort die Gegend auskundschaften, und so unternehmen wir einen langen Spaziergang hinauf zur Burg und anschliessend der Strandpromenade entlang, welche voller Leben ist. Da und dort werden Sardinenspiesse gegrillt, die sogenannten Espetos. Es duftet fantastisch! Espetos werden auf Metallspiessen übereinander aufgefädelt und über Olivenholz gegrillt. Ihre Würze erhalten sie ausschliesslich durch den Rauch des verbrannten Olivenholzes und des darüber gestreuten Meersalzes.

Wir sind etwas durstig geworden, darum holen wir uns in einem Mercado etwas zu Trinken und suchen anschliessend ein Schattenplätzchen, wo wir uns hinsetzen können.

Plötzlich ist über uns ein Heidenlärm! Wir blicken in den Himmel und was sehen wir da? Sechs grüne Vögel, im Begriff, eine Palme anzufliegen! Zuerst trauen wir unseren Augen kaum, aber es besteht kein Zweifel; es sind Papageien! Die Vögel übertönen mit ihrem Gekreische alles, aber wir freuen uns über ihren Besuch sehr, haben wir doch noch nie wilde Papageien gesehen!

Jetzt sind wir wieder im Womo und ich lese über diese Vögel, dass diese Papageienart Mönchssittiche heissen und dass sie eigentlich in Südamerika beheimatet sind. Hier in Spanien müssen es Nachkommen von entflogenen oder ausgesetzten Käfigvögel sein. Sie vermehren sich schnell und sind zu einem echten Problem geworden. Wir hingegen finden es schön, dass sie aufgekreuzt sind, um uns Hallo zu sagen!

Mönchssittich in Fuengirola

01. April 2023

Wir bleiben in Fuengirola; ich will heute meinen Projekten nachgehen- Dromi- Sachen entwerfen und meinen Shop unterhalten stehen auf meinem Programm. Meine Vorhaben kamen tatsächlich etwas zu kurz; da muss ich unbedingt einen Weg finden, um weiterhin meine Ideen umsetzen zu können. Mit unserem neuen Lebensstil gelang mir das bis jetzt nicht so richtig. Es wäre auch zu schade, einfach nur im Womo zu sitzen und zu entwerfen, wenn es doch draussen so vieles zu entdecken gibt! Gleichzeitig gehört das Kreativsein zu meinem Wesen und ist genauso essenziell für mich wie essen und trinken, also muss ich es irgendwie schaffen, circa drei Stunden im Tag dafür abzuzwacken! Das sollte doch zu schaffen sein! Dazu muss ich sagen, dass Jörg mich absolut nicht bremsen würde bei meinen Vorhaben, nein, ich stehe mir selbst im Wege. Also- statt lange zu jammern, packe ich es jetzt an, richte mich ein und arbeite!

So langsam finde ich zur Ruhe zurück, die ich brauche, um kreativ arbeiten zu können und komme ganz gut voran. Es macht wieder richtig Spass! Warum bloss gelang mir das die letzten Wochen nicht? Müsste ich es analysieren, lag es wohl nicht nur am beinahe täglichen Weiterziehen. Wer uns kennt, weiss, dass Jörg viele Jahre unter der Woche jobbedingt im Ausland war und ich deshalb meist allein die Abende verbrachte. Das war nie ein Problem; ich richtete mich dementsprechend ein, malte viel und begann im Jahr 2018 mit dem Studium HF Textildesign, um neue Techniken kennenzulernen. In dieser Zeit kam ich sowieso erst um halb acht nach Hause, die restlichen Stunden des Abends verbrachte ich meist mit Lernen. Das Alleinsein kam mir da ganz gelegen, so konnte ich ungestört meinen Sachen nachgehen. Wenn ich nicht lernte, war ich im Atelier. Immer allein.

Jetzt aber sind wir 24/7 zusammen. Darauf freuten wir uns beide ungemein und tun es natürlich immer noch, aber bis dato gelang es mir nicht wirklich, meinen Rhythmus zu finden. Aber ich bleibe dran! Heute hat es ja schon ganz gut geklappt und das gibt mir ein gutes Gefühl! Jetzt schlendern wir der Strandpromenade entlang und geniessen den Nachmittag.

02. April 2023

Weils gestern so flott voran ging mit meinen Arbeiten, haben wir beschlossen, noch einen Tag hier zu verbringen, damit ich weiterwerkeln kann. Jörg liest sich währenddessen in die technischen Belange meines Shops ein.

Jetzt ist es Nachmittag; die Sonnenstrahlen und das Meer locken uns an den Strand. Beim Jachthafen gibt es heute Live- Musik, also setzen wir uns hin und erfreuen uns daran.

03. April 2023

Neue Etappe:

Von Fuengirola fahren wir alles auf der A7, nehmen die Ausfahrt 305 La Herradura. In La Herradura checken wir auf dem gleichnamigen Stellplatz ein.

Koordinaten:

36.7347, -3.7413

 

Wir befinden uns jetzt in La Herradura, der Costa Tropical in der Provinz Granada. Unser Stellplatz ist wieder nur ein Katzensprung vom Strand entfernt, nämlich circa 80m.

Wie immer machen wir uns gleich nach dem Einrichten auf eine Erkundungstour.

Der Name Herradura bedeutet «Hufeisen» und leitet sich von der geschwungenen Form der Bucht ab, an welcher der Ort liegt. Herradura zählt gut 4000 Einwohner.

Der Ort besticht in erster Linie durch seine Bucht, welche sich zu einem beliebten Ziel für Wassersportler, wie etwa Taucher entwickelt hat. Weil der Ort zwischen zwei Bergen liegt, ist er windgeschützt.

Nebst einer Meeresflora und – fauna von grossem, ökologischen Wert finden sich auf dem Meeresgrund auch die Überreste von 25 Galeeren der spanischen Armada, die am 19. Oktober 1562 in einem Sturm sanken.

Wir schlendern also durch Herradura, das Meer zu unserer rechten Seite. Das Wasser ist kristallklar. Das überrascht nicht, denn der Strand ist hier steinig. Wir schauen einem kleinen Buben auf einem Bötchen zu, wie er versucht, einen Fisch zu fangen. Die Rutenspitze biegt sich nach einer Weile tatsächlich, aber leider hat kein Fisch angebissen, der Köder hat sich bloss auf dem Meeresgrund verfangen. Nun kommt der Vater und befreit den Jungen aus seiner misslichen Lage.

Auch in diesem Ort sehen wir wieder Papageien. Die gefallen mir einfach, obwohl sie ziemlich laut sind.

Etwas später setzen wir uns mit einem Eis auf eine Sitzbank und besprechen, wie weit und wohin wir morgen fahren wollen. Auch Alternativen müssen wir uns überlegen, denn da nächsten Sonntag Ostern ist, haben viele Spanier Ferien und so ist es gut möglich, dass viele Camping- und Stellplätze belegt sind.

La Herradura

04. April 2023

Neue Etappe:

Von La Herradura fahren wir auf die A7 bis nach Almeria, dort nehmen wir die A92 für 17 km und nehmen dann die Ausfahrt 376 Richtung Tagernas. Wir folgen der N340 bis zum Camping Little Texas (zwischen Tabernas und Sorbas). Wir fahren circa 180km. Dieser Campingplatz hat 21 Plätze, Reservation von Vorteil.

Koordinaten Campingplatz Little Texas:

37.0952, -2.2881

Die A7 führt uns grösstenteils der Küste entlang. Bei Almeria geht es langsam ins Landesinnere. Zwischen Adra und Almeria sehen wir unendlich viele Gewächshäuser, bedeckt mit Plastikplanen. Dieses Plastikmeer ist wahrlich kein schöner Anblick, um es einmal gelinde auszudrücken. Wir fahren und fahren, aber diese unschöne Landschaft nimmt kein Ende!

Ich lese, dass diese Gewächshäuser eine Fläche einnehmen, die so gross ist wie München oder 43000 Fussballfelder. Der Wasser- und Energieverbrauch ist natürlich immens!

Dieses Plastikmeer ist sogar aus dem Weltraum erkennbar. Der Gemüsegarten Europas versorgt unsere Läden jahraus jahrein mit frischem Gemüse, und das saisonunabhängig.

Aber endlich lassen wir die unschöne Gegend hinter uns. Dass wir jetzt wieder in einer Wüste sind, freut uns um so mehr! Die Wüste Tabernas ist die einzige Wüste in Europa. Sie befindet sich etwa 30km nördlich von Almeria in der Provinz Almeria im Landesinneren. Es ist die heisseste und trockenste Region Europas. Die Wüste von Tabernas ist ein ehemaliger Meeresgrund. Mit sinkendem Meeresspiegel lagerten sich Sand, Ton, und Schlamm in einem Sedimentbecken ab und ist heute eine der faszinierendsten Landschaften Europas (Quelle: https://www.andalusien360.de/land-leute/natur/wueste-von-tabernas)

In dieser Gegend wurde auch der Film «Für eine Handvoll Dollar» von Sergio Leone aus dem Jahr 1964 gedreht.

Unser Campingplatz befindet sich also wieder einmal in einer Wüste! Jetzt machen wir uns bereit, um diese Mondlandschaft auszukundschaften! Hier soll man Cistanchen- Pflanzen sehen- Ihr erinnert euch? Ich beschrieb diese Pflanze in einem älteren Beitrag. Hier jedoch soll sie weiss und nicht gelb sein. Auch den Malteserschwamm, eine weitere Schmarotzerpflanze, soll hier vorkommen. Sollten wir sie sehen, stelle ich ein Foto rein!

Jetzt sind wir von unserem Spaziergang zurück. Leider haben wir weder Cistanchen, noch den Malteserschwamm gesehen. Das macht aber nichts. Dafür hoppelte ein Kaninchen ein paar Meter vor uns über die Strasse.

Von denen soll es hier ganz viele geben. Höhlensysteme haben wir auf jeden Fall entdeckt und wir sind uns ziemlich sicher, dass diese von den Kaninchen gegraben wurden.

Enorm viele Olivenbäume hat es in dieser Gegend. Morgen will ich mir von hier ein Olivenöl kaufen. Ich finde es immer schön, wenn man die Herkunft der Nahrungsmittel kennt.

Wüste bei Tabernas

Olivenbäume

05. April 2023

Neue Etappe:

Vom Campingplatz Little Texas fahren wir zurück auf die N340 Richtung Sorbas. Bei Vera wechseln wir auf die N332, dieser folgen wir bis Canada de Gallego. Von dort nehmen wir die RM-D21 bis in die Schlangenbucht (Playa Percheles).

Die heutige Etappe beträgt circa 130 km.

Koordinaten Stellplatz Schlangenbucht:

37.5298, -1.3826

Wir fahren durch eine grandiose, wüstenähnliche Landschaft, wie wir sie ganz ähnlich in Marokko vorgefunden haben und wie sie uns gefällt!

Kurz vor der Schlangenbucht fahren wir zwar wieder durch eine Plastiklandschaft (Gewächshäuser), aber dann offenbart sich uns das Paradies! Diesen Stellplatz werden wir künftig zu unseren Favoriten zählen! Die Farbe des Meeres und die Palmen erinnern an die Karibik und was wir bis jetzt gesehen haben, lädt die Gegend auch zum Spazieren ein. Gut, dass wir heute nochmals eingekauft und den Kühlschrank gefüllt haben, denn an diesem traumhaften Strand werden wir bestimmt über Ostern bleiben.

Dieser Stellplatz ist nicht parzelliert und daher auch für grosse Womos sehr gut geeignet, eine Ver- und Entsorgung gibt es, ist aber problematisch.

Sehnsuchtsort Schlangenbucht

 

 

4 Antworten auf „-Von Marbella bis zur Schlangenbucht“

Toll,was ihr wieder erlebt habt.Den Stierkampf werdet ihr euch kaum ansehen.(es gibt interessanteres)Weiterhin schöne Begebenheiten und schöne Ostern in fremden Landen!

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