06. April 2023
Es ist schon herrlich, in einem Paradies aufwachen zu dürfen! Aber nur auf der faulen Haut rumliegen wollen wir dennoch nicht, obwohl es verlockend wäre, am Strand herumzulümmeln. So beschliessen wir, uns die nächste Bucht anzuschauen. Wir sehen einen schmalen Weg, welcher über den Hügel führt und dem folgen wir. Nach circa 20 Minuten Aufstieg sehen wir bereits die nächste Bucht. Jetzt geht es steil runter. Weil wir keine Lust haben, denselben Weg zurückzulaufen, beschliessen wir, der asphaltierten Strasse zu folgen, was dafür aber etwas weiter ist. Das Ganze zieht sich dann schon ziemlich in die Länge.
Unterwegs sehe ich viele wilde Kräuter. Hast du schon einmal wilden Rosmarin gesehen? Ich jedenfalls noch nie. Ich sah schon Thymian, Majoran und Minze, aber wilden Rosmarin? Nein, das sehe ich heute zum ersten Mal! Ich überlege mir, was ich damit anstellen könnte. Eine Focaccia wäre nicht schlecht! Focaccia mit Rosmarin, Meersalz und dem feinen Olivenöl, das ich gestern gekauft habe! Leider aber habe ich keine Hefe dabei! Das ist echt ein Jammer! Mir fällt ein, dass wir bei der Hinfahrt einen kleinen Laden gesehen haben. Mal sehen, ob ich meinen Master of Chill dazu bewegen kann, nach unserer kleinen Wanderung noch die Fahrräder aus der Garage zu holen und mit mir ins nächste Dorf zu radeln, damit ich Hefe kaufen kann. Ich habe Glück und muss nicht allein gehen! Begeisterung sähe zwar anders aus, aber das liegt bloss daran, dass unsere Fahrräder keinen Motor haben. Egal! So radeln wir also los. Den ersten Laden, den wir anfahren, ist wegen Siesta oder weil morgen Karfreitag ist, geschlossen. So genau wissen wir es nicht. Wir finden einen zweiten Laden, geführt von einem Marokkaner. Hefe führt er leider nicht in seinem Sortiment. Ein paar Meter weiter finden wir nochmals einen Laden, ebenfalls von einem Marokkaner geführt und auch dieser verkauft keine Hefe, was ich echt schade finde! So radeln wir unverrichteter Dinge nach Hause.
In unserem Womo haben wir ausser dem Omnia- Backofen, den man auf den Herd stellen kann, keinen Backofen. Ich hätte mir also eh überlegen müssen, wie ich die Focaccia hätte machen können. Weil ich aber gerne experimentiere, hätte ich den Teig wohl einfach in einer Bratpfanne ausgebacken. Hätte, hätte, Fahrradkette! Vorläufig wird leider nichts mit der Focaccia. Schade, schade, schade!
Wilder Rosmarin
Übrigens, auf unserer kleinen Wanderung ist uns etwas Seltsames begegnet: Eine Taube mit farbigem Federkleid. Unnatürlich farbig- die Schwanzfedern gelb, die Schwingen rot, braun und orange. Hat sich hier jemand einen Scherz erlaubt? Die Federn wurden eindeutig eingefärbt. Doch warum? Im Womo lese ich, dass hier in Spanien Wettkämpfe mit Tauben stattfinden. Das hat eine sehr lange Tradition. Bei dieser Flugshow am Himmel geht es darum, welches der Taubenmännchen das Taubenweibchen begatten kann. Jede Minute, die ein Täuberich mit dem Weibchen verbringt, bringt zwei Punkte. Nach zwei Stunden wird abgerechnet. Diese Taubenrasse wurde in jahrhundertelanger Zucht auf besonders starkes Balzverhalten getrimmt. Die Bemalung dient also darum, dass man die Tauben gut erkennt und dass es keine Verwechslung gibt.
Schon die Mauren sollen diesen Flirt- Sport mit den Tauben ausgeübt haben. 1773 wurde in Murcia ein Verein für colombicultura gegründet- der erste dokumentierte Club dieser Art in der Welt. Man kann davon halten, was man will.
Eingefärbte Taube
07. April 2023
Wir frühstücken gerade, da fährt ein Auto über den Stellplatz und hupt zwei drei Mal. Wir schauen nach, was es mit dem Gehupe auf sich hat. Der Fahrer steigt nun aus dem Auto und öffnet den Kofferraum. Jetzt kommen einige der Camper angelaufen. Es stellt sich heraus, dass der Fahrer Früchte verkauft. Was für ein toller Service! Quasi ein Migroswagen in der Schlangenbucht!
Wir laufen diesmal in die entgegengesetzte Richtung. Wir wollen nämlich den Nachbarsstellplatz besichtigen, welcher etwa 2 km von der Schlangenbucht entfernt liegt. Kaum haben wir die Schlangenbucht verlassen, wird der Strand steinig, darum hört man neben dem Rauschen der Wellen auch noch das Knirschen und Grollen der Steine, die durch das Wasser bewegt werden. Der Weg entlang des Strandes ist sehr schön und führt zeitweise durch ein Wäldchen, welches angenehm Schatten spendet.
Jetzt sind wir beim Stellplatz Ziegenwiese angelangt. Dieser ist auch nicht schlecht, die Schlangenbucht gefällt uns aber wesentlich besser.
Steiniger Strand bei der Ziegenwiese
08. April 2023
Jörg liest in seinem Buch. Er fand es in einem Bücherregal beim letzten Campingplatz. Es ist ein dicker Wälzer mit bestimmt 800 Seiten. Bis ans Ende der Welt heisst der Titel und dreht sich um die Lebensgeschichte von Marco Polo. Es scheint spannend zu sein, jedenfalls haben wir seit gut zwei Stunden nichts mehr miteinander geredet. Gut so! So habe auch ich meinen Laptop hervorgekramt und arbeite jetzt an meinen Sachen weiter und es läuft wie geschmiert! Ich schaue von meinem Bildschirm auf und es wird mir augenblicklich bewusst, wie gut ich es habe! Dieser Ausblick auf das Meer, mit den vielen Palmen im Vordergrund, ist einfach grandios!
Herrliche Aussicht
Um 18.15 Uhr brechen wir langsam auf. Es soll hier in der Schlangenbucht ein kleines Live- Konzert geben.
Wir wollen auch gleich hier in der Bar eine Kleinigkeit essen, darum bestellen wir uns einen Hamburger. Das dauert aber ewig. Jetzt aber liegen die Burger vor uns- das Brot ist leider kalt, der Burger innen roh und die Käsescheiben so gut wie gar nicht geschmolzen. Aber was solls, in erster Linie sind wir ja wegen der Musik da und nicht wegen dem Essen. Nur- was ist denn mit der Band los? Die richten sich immer noch ein- Stühle werden hin und her geschoben und der Notenständer wird mit grossen Steinen fixiert. Jetzt wird die Frisur neu gerichtet, der Hund wird in den Bus gesperrt, dann gibt’s einen Soundcheck und noch immer geht’s nicht los. Unterdessen ist es 19 Uhr und wir fragen uns, ob das überhaupt noch etwas gibt. Die zwei Musiker, eine junge Frau und ein Mann um die 50 sehen nicht gerade motiviert aus, vor allem die Musikerin. Hat sie Lampenfieber? Oder hatten die Beiden vorher Streit? Dann, nach 19 Uhr geht es dann doch noch los, und zwar gewaltig! Das hätten wir jetzt so nicht erwartet! Die Stimme des Sängers klingt überwältigend! Sie spielen Lieder aus den 70ern, genauso, wie wir es mögen. Die Backgroundsängerin kann jetzt sogar wieder lächeln- anscheinend plagte sie tatsächlich das Lampenfieber. Wir geniessen das kleine Gratis- Konzert sehr und gehen später zufrieden, mit Liedern in den Ohren, ins Womo zurück.
Live Konzert in der Schlangenbucht
Ostern 2023
Es ist absolut windstill und das Meer spiegelglatt. Die letzten Tage war es immer etwas windig, um so mehr geniessen wir jetzt die Ruhe.
Wir laufen ein kurzes Stück zu einem Felsen, weil wir nur dort Internet haben, damit wir unsere weitere Route planen können. Wir sind noch etwas unschlüssig, ob uns die Reise in eine Stadt oder doch eher aufs Land führen soll. Auch wissen wir noch nicht genau, ob wir morgen oder übermorgen weiterziehen wollen. Allzulange können wir nämlich nicht mehr hier in der Schlangenbucht verweilen, denn die Vorräte neigen sich langsam dem Ende zu, vor allem das Trinkwasser.
So, die Route ist geplant! Morgen sind wir aber immer noch in der Schlangenbucht anzutreffen, denn ich will den Flow nutzen und weiter an meinen Sachen arbeiten. Sowieso haben wir den Entschluss gefasst, nach Möglichkeit etwas länger an einem Ort zu bleiben, damit ich etwas arbeiten kann. Ich brauche das einfach.
Es ist Nachmittag und wir unternehmen wieder einen ausgedehnten Spaziergang dem Strand entlang. Ostern könnte nicht schöner sein!
Jetzt koche ich uns einen Teigwarenauflauf aus dem Omnia Backofen. Ich finde diesen Zaubertopf einfach der Hit! Dieser wird in Schweden produziert und wir haben ihn auch tatsächlich auf einer Schwedenreise gekauft. Du kriegst ihn aber auch in der Schweiz auf Womomessen. Als wir uns dazumal entschieden haben, uns ein Womo zu kaufen, machte ich mir viele Gedanken darüber, wie und was ich im Womo kochen möchte. Für mich stand von Anfang an fest, dass ich in den Ferien selbst koche, vor allem in Skandinavien, da man für auswärts essen gehen doch recht tief ins Portemonnaie greifen muss. Gleichzeitig aber wollte ich auf keinen Fall stundenlang am Herd stehen. Nicht in den Ferien! Also googelte ich mir die Fingerbeeren wund nach praktischen, gesunden Rezepten und Kochutensilien. Und tataaa: da sah ich ihn, den roten Zaubertopf! Den musste ich haben, koste es was es wolle! Auf unserer Schwedenreise habe ich dann nach ihm Ausschau gehalten und wurde fündig! Noch am selben Abend versuchte ich darin einen Teigwarenauflauf zu kochen nach einem Rezept, das ich mir selbst ausgedacht habe. Bei den herkömmlichen Teigwarenauflauf- Rezepten werden die Teigwaren vorgekocht. Nicht aber bei meinem Rezept- schliesslich will ich nachher nicht noch viel abwaschen müssen. Du brauchst also nur die Zutaten in den Omnia einzuschichten, das dauert etwa zehn Minuten, stellst den Topf auf den Herd, den Wecker auf 42- 45 Minuten programmieren und schon hast du wieder Zeit für dich! So ab der Halbzeit duftet es herrlich im Womo, so dass dir das Wasser im Munde zusammenläuft! Wir sind richtig süchtig danach! Willst du das Rezept?
Sabines Teigwarenauflauf aus dem Omnia für 2 Personen:
(Die Tasse, die ich verwendet habe, hat ein Fassungsvermögen von 3dl)
Knapp 1 ½ Tassen Spiralnudeln
Circa 100 Gramm Schinken in Streifen geschnitten
Gemüse nach Belieben; frisch oder tiefgekühlt (mein Favorit ist TK- Brokkoli, circa 10 Röschen)
Circa 120 g Reibkäse
3-4 gestr. Teelöffel Gemüse- Bouillonpulver
5dl Halbrahm (du kannst auch halb Milch, halb Rahm verwenden)
Circa 6 Champignons in Scheiben geschnitten
Zuerst verteilst du die Hälfte der Teigwaren in der Omnia-silikonform, dann gibst du das Gemüse darauf. Jetzt gibst du einen Teil des Bouillonpulvers darüber, dann die Hälfte des Käses, und nun gibst du die Schinkenstreifen darüber. Jetzt die zweite Hälfte Teigwaren mit etwas Bouillonpulver, dann wieder Käse darüber verteilen und jetzt: ganz wichtig: Mit Champignons, in Scheiben geschnitten, alles abdecken. Da Champignons viel Wasser enthalten, verhinderst du damit, dass die oberste Schicht Teigwaren trocken bleibt. Und Champignons verleihen dem Auflauf erst noch das gewisse Etwas! Würze die Champignons mit dem restlichen Bouillonpulver. Jetzt vorsichtig den Rahm, oder das Rahmgemisch beigeben. Deckel drauf. Ca 8 Min auf grosser Flamme, dann cirka 35 bei kleiner Flamme backen. (Psssst: Wir mögen ihn am liebsten mit Rahm, also unverdünnt!)
Sabines Teigwarenauflauf aus dem Omnia
10. April 2023
Jörg hat heute auf dem Platz ein Gespräch mitgekriegt zwischen zwei Campern. Der eine sagte zum anderen, dass dieser Platz etwas Geheimnisvolles an sich habe; man komme einfach nicht von ihm weg. Man wolle zwar, hänge dann aber noch einen Tag dran und am nächsten Tag wieder einen und so gehe das immer weiter.
Mit dieser Aussage hat der Camper nicht unrecht. Wir wollten ursprünglich heute aufbrechen, haben uns dann aber umentschieden. Es ist einfach so unglaublich schön hier, dass man gar nicht weg will! Aber morgen muss es sein! Dringend! Wir müssen Wäsche waschen, Entsorgen und Versorgen, einkaufen und und und.
Aber vorerst geniessen wir nochmals die herrliche Bucht. Wir nehmen unsere Liegestühle und Bücher unter die Arme, laufen zum Strand und sichern uns ein Plätzchen unter einer Palme. Wir beobachten einen älteren Mann auf einem Standupboard. Er hats im Griff, denn mit dem Gleichgewicht ist das bei ihm so eine Sache; ein grosser schwarzer Hund sitzt nämlich auch noch auf dem Brett und bewegt sich ununterbrochen. Aber nichts passiert; weder Mann noch Hund werden nass und sie paddeln hin und her und hin und her.
Wir wissen jetzt schon, dass wir hier nicht das letzte Mal waren! Irgendwann kommen wir zurück!
11. April 2023
Neue Etappe:
Von der Schlangenbucht fahren wir zurück auf die RM332 via Puerto de Mazarron bis nach Cartagena. Dort fahren wir auf den Stellplatz Carretera de Tentegorra.
Koordinaten Stellplatz Carretera:
37.6150, -1.0056
Bei der BP- Tankstelle in Canada de Gallego (drei km von der Schlangenbucht entfernt) machen wir die Entsorgung. Frischwasser hätte man auch beziehen können, doch Jörg las im Park4night, dass man dafür viel zu viel bezahlen müsse und die Qualität zu wünschen übrig lasse. Also verzichten wir darauf, denn das können wir immer noch erledigen beim Stellplatz in Cartagena.
Der Stellplatz Carretera de Tentegorra befindet sich bei einer Tankstelle, demzufolge müssen wir uns mit etwas Strassenlärm abfinden. Das ist aber alles halb so wild; dafür können wir hier tipptopp unsere Wäsche waschen und tumblern. Eingekauft haben wir bereits auf dem Hinweg in einem Mercadona, also haben wir jetzt, nachdem unsere Wäsche wieder sauber in den Schränken liegt, genug Zeit, um von Cartagena einen Augenschein zu nehmen. So laufen wir die circa 3 ½ km in die Stadt. Der Hafen interessiert uns am meisten, ansonsten haben wir nicht im Sinn, alle Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Wir wollen uns einfach treiben lassen.
Wir laufen am Denkmal für die gefallenen Soldaten im Spanisch- Amerikanischen Krieg von 1898 vorbei. Dieser Krieg endete mit dem Verlust der spanischen Kolonien Kuba und den Philippinen.
Denkmal für die gefallenen Soldaten im Spanisch- Amerikanischen Krieg von 1898
Im Hafen sehen wir drei U- Boote und drei militärische Schiffe, aber natürlich auch viele Yachten. Jetzt laufen wir am römischen Theater vorbei, welches 1988 bei Bauarbeiten für ein Einkaufszentrum, entdeckt wurde. Das im Jahr 44 v. u. Z. erbaute Teatro Romano bot Platz für bis zu 7000 Menschen und zählt damit zu den grössten auf der iberischen Halbinsel.
Wir essen eine Kleinigkeit und machen uns dann auf den Heimweg.
12. April 2023
Neue Etappe:
Wir fahren durch die Stadt Cartagena; ausgangs Cartagena nehmen wir die CT32 und folgen dieser Strasse bis nach San Javier, wo wir den Camperpark La Ribera ansteuern. Die heutige Strecke beträgt circa 35 km.
Koordinaten Camperpark La Ribera:
37.8041, -0.8159
Ich habe schlecht geschlafen. Nicht wegen dem Strassenlärm, nein, Störenfried war ein Kühlcontainer, gleich hinter unserem Wohnmobil. Das Kühlaggregat lief ungefähr alle 10 Minuten an. Das Geräusch war doch recht laut. Gestern, als wir parkten, fiel uns dieses Geräusch gar nicht auf, sonst hätten wir weiter vorne parkiert. Aber was solls, es gibt schlimmeres!
Wir sahen gestern, dass es hinter der Tankstelle Waschboxen für Autos und auch eine für Womos hat. Diese Gelegenheit wollen wir nutzen, darum wäscht Jörg jetzt noch das Womo, bevor wir weiterziehen.
Ich freue mich bereits jetzt schon auf unser neues Domizil, denn weil wir wieder einmal in der Nähe einer Lagune sein werden, könnte es sein, dass wir Flamingos sehen!
Wir checken auf dem grossen Camperpark ein, schnappen unsere Velos und radeln zum Mar Menor. Das Mar Menor ist Europas grösste Salzwasser- Lagune. Aufgrund des aussergewöhnlich hohen Salzgehalts werden ihrem Wasser und mineralisierenden Schlamm therapeutische Wirkung zugeschrieben. Und tatsächlich sehen wir an den zum Wasser geneigten Stegen viele Menschen in Badekleidern, ihre Körper so schwarz wie Teer. Das sieht eigenartig aus, als ob sie nicht von dieser Welt wären. Die Schlammbäder sollen gut sein, wenn man unter Arthritis, Rheuma und anderen Gelenkserkrankungen leidet. Auch bei Hautproblemen soll der Schlamm helfen. Schade, dass ich mein Badezeug nicht dabeihabe. Aber wir bleiben ja morgen auch noch in dieser Gegend, vielleicht kommen wir dann nochmals hierher, damit ich herausfinden kann, ob das gruselige Zeugs etwas bringt. Nicht, dass es mir schlecht gehen würde oder ich gar an oben aufgeführten Beschwerden leide, aber da und dort zieht es halt doch auch mal, schaden kann es also bestimmt nicht. Jörg meint, dass ich ja nicht auf die Idee kommen solle, ihn für diese Sauerei zu überreden. Auf keinen Fall werde er sich im Dreck suhlen! Muss er auch nicht- obwohl, schaden würde es nicht, höre ich ihn doch schon ab und zu sagen: Aaaah! Min Rögge!
Wir sehen Windmühlen, wie sie typisch sind in dieser Gegend. Und dann sichten wir tatsächlich einen Flamingo. Meine Freude ist gross! Also krame ich schnell das Handy aus dem Rucksack um ein paar Fotos zu schissen. Wir fahren auf dem Damm entlang und sehen noch viele weitere Flamingos! Das ist ein unglaublich schönes Bild. Natürlich fotografiere ich auch diese Gruppe, aber auf dem Foto sieht es niemals so schön aus wie in Wirklichkeit. Jetzt strampeln wir wieder zum Womo zurück.
Beim Womo sehe ich, dass die Parzellen durch Hecken abgegrenzt sind. Einige dieser Hecken bestehen aus grossen Rosmarinsträuchern. Also hole ich eine Schere aus der Schublade und zwicke ein Rosmarinästchen ab. Ihr wisst, was ich vorhabe?
Genau! Bei unserem letzten Einkauf habe ich Hefe gekauft, und jetzt probiere ich, eine Focaccia in der Bratpfanne zu backen. Das soll ein Nachmittags- Snack geben. Also mache ich mich an die Arbeit und nach 5/4 Stunden liegt ein angenehmer Duft von frischem Brot, Oliven und Rosmarin in der Luft. Jörg ist am Verhungern, da kommt diese Focaccia gerade recht! Also setzen wir uns hin und geniessen den noch warmen Snack. Jörg mundet es und macht mir Komplimente, was mich sehr freut, und ja auch ich finde, dass man das wiederholen kann!
Es wird kräftig geknetet
Gerne verrate ich euch, wie ich vorgegangen bin:
Focaccia aus der Bratpfanne
Zutaten:
250 g Weizenmehl
1 Teelöffel Trockenhefe
1,5- 1,6 dl Wasser
1 Teelöffel Salz
2- 4 Esslöffel Olivenöl
Ca 10 grüne Oliven entsteint und gehackt
etwas getrockneter Thymian
Rosmarinnadeln
grobes Salz
Aus dem Mehl, Hefe, Wasser, Salz und 1 Esslöffel Olivenöl bereite ich einen Hefeteig zu und lasse ihn für ungefähr ¾ Stunden aufgehen. Danach knete ich dem Teig die Oliven und den Thymian und einige feingeschnittene Rosmarinnadeln unter. In eine Bratpfanne gebe ich etwas Olivenöl und verteile dieses gleichmässig. Nun forme ich aus dem Teig einen circa 2 cm dicken Fladen, lege diesen in die Pfanne, tauche einen Finger in Olivenöl und mache damit kleine Mulden in den Teig. Auf dem Teig verteile ich jetzt nochmals 1- 2 Esslöffel Olivenöl, stecke einige Rosmarinnadeln hinein und bestreue ihn mit grobem Salz.
Jetzt backe ich die Focaccia mit Deckel für 2 Minuten auf grosser Flamme, danach wende ich sie und backe sie nun auch auf der zweiten Seite, diesmal jedoch bei kleiner Flamme für 8 Minuten.
Nun die Focaccia auf einem Gitter etwas abkühlen lassen und dann servieren.
En Guete!
Fertige Focaccia
6 Antworten auf „-Konzert in der Schlangenbucht und Flamingos beim Mar Menor“
Liebe Sabine!
Wie beruhigend, dass ich nicht alleine bin mit dem Gefühl, dass mein Handy eine schlechte Kamera hat!! Unsere Augen können einfach all die Naturschönheiten viel intensiver einfangen und abspeichern🤗🤗 Weiterhin eine gute Reise in den Frühling ….. oder soll ich sagen in den Sommer…. wünscht euch beiden Maria.
Liebe María,
Danke dir für deine Nachricht! Wir kommen immer mehr zu der Ansicht, dass nicht immer alles fotografiert werden muss. Den Moment geniessen, ist doch eigentlich viel wichtiger!
Lieber Gruß
Sabine und Jörg
Liebe Sabine, wieder viel Spannendes und Witziges von eurer Reise erfahren! Danke, auch für die gluschtigen Rezepte! Liebe Grüsse und weiterhin gute Reise und viele spannende Erlebnisse! Charlotte
Danke Charlotte! Ja ab und zu gibts nun auch ein paar Rezepte, Sachen, die gut gelingen und nicht mit allzuviel Arbeit verbunden sind.
Lieber Gruß in die Heimat!
Sabine und Jörg
So schön von euch zu hören.
Spannende Rezepte, die Focaccia sieht super lecker aus.
Grüesslii ❤️
Lieben Dank euch Beiden! Häbets guet!