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Reisen

-Kein Gaudí in Barcelona

 

27. April 2023

Neue Etappe:

Vom Valencia Camperpark fahren wir direkt auf die AP-7 Richtung Norden bis zur Ausfahrt Peñíscola. Dort fahren wir auf die CV-141, etwa 5 km bis kurz vor das Zentrum und checken auf dem Stellplatz La Brise ein.

Koordinaten Stellplatz La Brise:

40.3666, 0.3967

Auf der Fahrt nach Peñíscola fahren wir an grünen Artischockenfeldern vorbei. Tatsächlich sah ich Artischocken bis anhin nur in den Gemüseregalen bei der Migros oder beim Coop. Aber klar, irgendwo müssen sie ja angebaut werden, und das werden sie unter anderem hier in Spanien. Vor meinem geistigen Auge sehe ich mich schon beim Malen eines Artischockenfeldes, so schön sieht das aus! Das kugelige Gemüse erfreut sich in der valencianischen Küche grosser Beliebtheit. Der Name Artischocke stammt vom Wort «Dornenstock» ab, was es irgendwie schon auf den Punkt bringt, ist es doch eine Distelpflanze. Bereits in der römischen Zeit wurde das Gemüse auf der Iberischen Halbinsel sehr geschätzt. Eingeführt und verbreitet haben das stachelige Gemüse aber die Araber.

Nach 138 km erreichen wir Peñíscola und parken auf dem Parkplatz La Brisa. Dieser ist ungefähr 800 m vom Zentrum und Strand entfernt, liegt also sehr ideal. Wie immer wollen wir unsere neue Umgebung augenblicklich auskundschaften.

Peñíscola

Der Badeort Peñíscola zählt zu den Schönsten an der Küste der Provinz Castellon in Valencia. Heute ist der Strand beinahe menschenleer, in der Altstadt wimmelt es umso mehr, was kein Wunder ist, denn auch wir fühlen uns hier sofort wohl. Die Altstadt hat einiges zu bieten: Sie liegt auf einem 64 m hohen Felsen im Meer und ganz oben erhebt sich die alte Burg der Templer, deren Bau im Jahre 1294 auf den Ruinen einer maurischen Festung begann. Auffallend sind auch die vielen weissen Häuser, welche von einer dicken Stadtmauer umschlossen werden.

Durch Papst Pedro de Luna, welcher aus Avignon vertrieben wurde und nach Peñíscola flüchtete, machte das befestigte Städtchen von sich reden.

Statue Papa Luna

Übrigens, Peñíscola war auch Drehort der Serie Game of Thrones.

Von überall her duftet es fein nach spanischen Gerichten. Es hat auch unglaublich viele Restaurants hier. Eines davon steuern wir jetzt an. Leider ist unsere Wahl nicht die Beste. Die Hälfte der angeschriebenen Menus ist nicht verfügbar und das, was wir bestellen, ist, wie sich jetzt herausstellt, nur knapp geniessbar. Der Eisbergsalat ist angelaufen, und in meinem zweiten Gang, eine Kichererbsensuppe, tummeln sich undefinierbare Fleischstückchen in einer faden, öligen Brühe. Der Hauptgang, Poulet und Pommes, schmeckt auch nicht viel besser, denn das Fleisch wurde wohl im heissen Wasser aufgewärmt. Immerhin schmeckt uns der Espresso ausgezeichnet.

Das schlechte Essen trübt unsere Laune aber keineswegs; zu schön ist es nämlich in diesem malerischen Städtchen.

Peñíscola

Auf dem Heimweg laufen wir auf einem langen Holzsteg durch eine riesige Sumpf- und Schilffläche. Dazwischen hat es Wasserläufe und Teiche. An einem Beobachtungsposten setzen wir uns für eine Weile hin. Plötzlich bewegt sich das Wasser und was sehen wir da? Jede Menge Süsswasser- Schildkröten! Das ist für mich das Highlight des Tages! Die sehen so drollig aus und ich glaube, sie freuen sich über unseren Besuch, denn sie schwimmen immer wieder in unsere Richtung. Sogar das kleine Schildkrötchen überwindet seine Angst und schwimmt nah an uns vorbei.

Nicht allzu weit von unserem Stellplatz entfernt, gibt es einen Mercadona, wo wir uns mit Lebensmitteln eindecken, bevor wir zu unserem Womo zurücklaufen.

28. April 2023

Barfuss laufen wir am Strand entlang. Der Sand ist warm und fein. Hier könnte man kilometerweit laufen, aber einmal ists dann auch für uns genug, obwohl wir Strandspaziergänge lieben. Den Fischerhafen möchten wir uns nämlich auch noch anschauen.

Der unverkennbare Duft des Meeres liegt in der Luft, als wir uns dem Fischerhafen nähern. Ganz so spektakulär ist er jedoch nicht, darum laufen wir nochmals hoch zur Altstadt, gönnen uns ein Eis und machen uns dann wieder auf den Heimweg. Die Wasserschildkröten besuchen wir natürlich auch noch, bevor wir uns ins Womo verziehen.

29. April 2023

Neue Etappe:

Bei Peñíscola fahren wir 48 km auf der N340 bis eingangs Amposta. Dort parken wir auf dem neu geschaffenen Bereich für Wohnmobile (40 Plätze).

Koordinaten:

40.7050, 0.5859

Einmal mehr staunen wir hier in Spanien über den Service, den die Komunen den Wohnmobilisten anbieten. Wir freuen uns über den schönen, neu erstellten Stellplatz, den wir in Amposta vorfinden. Hier können wir sogar Strom beziehen und das alles kostenlos.

Wir befinden uns bereits in Katalonien. Die Gemeinde liegt am Ebro, nahe dem Ebrodelta auf einer Höhe von 8 Metern über dem Meeresspiegel. Der grösste Wirtschaftszweig bildet hier der Reisanbau und tatsächlich sehen wir einige Reisfelder. Etwa 75% der Fläche der Delta- Ebene wird genutzt, um Reis anzubauen und gehört somit mit einer jährlichen Ernte von ungefähr 90.000 Tonnen Reis zu den grössten Reisanbaugebieten Spaniens.

Der Ebro ist mit 930 km Länge der längste Fluss Spaniens. Das Delta zählt als eines der wichtigsten Feuchtbiotope des Mittelmeerraumes. Es ist ein artenreiches Brut- und Rastgebiet für viele Vogelarten, dient aber auch als Überwinterungsgebiet von Zugvögeln aus Nordeuropa.

Etwa 16 Jahren ist es her, seit wir mit unseren Kindern im Ebro- Delta drei Wochen Ferien verbrachten. Das war in Riumar und ist 26 km von Amposta entfernt. Wir verbrachten viel Zeit in der Natur mit Fischen, Baden und Tiere beobachten. Jetzt, wo wir wieder hier in der Gegend sind, kommt es mir vor, als wäre das erst gestern gewesen und kann es beim Nachrechnen beinahe selbst nicht glauben, dass es schon so lange her sein soll.

Wir laufen in die Stadt bis zur Hängebrücke, einem Wahrzeichen von Amposta.

Hängebrücke in Amposta

Dort laufen wir dem rechten Ebroufer entlang. Es fand eine Ruderregatta statt, denn unzählige Ruderboote werden nun von den Sportlern in Anhänger verladen. Die Polizei und die Feuerwehr sind immer noch vor Ort. Der Weg entlang des Ebros ist wunderschön. Zuerst laufen wir durch eine Parkanlage und anschliessend durch Wälder mit viel Schilf dazwischen. Unglaublich, wie viele unterschiedliche Vögel wir hier sehen! In der Parkanlage hat es sehr viele Maulbeerbäume. Erst seit Valencia weiss ich, wie diese Bäume aussehen. Dass man die Frucht, welche aussieht wie eine weisse, langgezogene Brombeere, essen kann, wusste ich noch viel weniger. Sie soll eine echte Powerfrucht sein und so kann ich es nicht lassen, eine zu naschen und bin ganz überrascht über deren Geschmack. Süsslich und mild. Richtig fein! Und so bleibt es nicht bei der einen, nein, ich gönn mir gleich ein paar und Jörg kostet nun auch davon, nachdem ich ihm dank google beweisen kann, dass die Früchte essbar sind. Für einen kurzen Moment überlege ich mir, ob ich ganz viele davon ernten und diese im Womo zu einer Konfitüre zu verarbeiten soll. Doch leider habe ich weder eine Tasche noch ein geeignetes Gefäss dabei, also lasse ich es sein.

Maulbeeren

Wir bestaunen auf unserem Spaziergang Vögel, Pflanzen, Eidechsen und erst als uns so allmählich die Fusssohlen brennen, wird uns bewusst, dass wir schon sehr lange unterwegs sind, also treten wir den Heimweg an.

30. April 2023

Weil gestern der Spaziergang entlang des Ebros so schön war, wollen wir auch den heutigen Tag am Wasser verbringen. Diesmal aber satteln wir unsere Räder, damit wir eine etwas längerer Strecke in Augenschein nehmen können. Es ist 11 Uhr und wir radeln los. Ein angenehmes Lüftchen weht und jetzt, da uns der Weg durch das Schilf- und Sträucherdickicht führt, erwartet uns eine wunderschöne Geräuschkulisse. Wir treten gemächlich in die Pedalen und lauschen dem Rauschen der Blätter in den Baumkronen, den zirpenden Grillen, dem Möwengekreische und dem Gesang vieler anderer Vögel, die wir nicht kennen. Wieder sehen wir unzählige Reisfelder. Die Reispflänzchen sind aber noch ganz jung und ragen höchstens fünf Zentimeter aus dem Wasser.

Reisfeld bei Amposta

Unser heutiges Ziel ist eine kleine Insel auf dem Ebro. Bis dorthin wollen wir radeln. Von unserem Stellplatz bis dort sind das ungefähr zehn Kilometer. Auf der kleinen Insel Illa de Gracia finden regelmässig Events statt. Wir finden es hier aber weniger attraktiv, darum bleiben wir nur kurz und treten schon bald den Heimweg an. Diesmal habe ich eine Tasche mit dabei, darum machen wir einen kurzen Halt bei den Maulbeerbäumen, damit ich ein paar Früchte (eigentlich sind es Scheinbeeren) ernten, und daheim zu einer Konfitüre verarbeiten kann.  Das will ich unbedingt ausprobieren!

Jetzt duftet es im Womo wie anno dazumal, als ich ein Jahr bei einer Bauernfamilie verbrachte und mich meine Chefin in die Künste des Konservierens einführte. Johannisbeerkonfi, Kirschenkonfi, Erdbeer- Rhabarberkonfi, und noch viele andere Sorten haben wir zusammen gekocht und in Gläser abgefüllt. Noch heute sehe ich das Bild mit den vielen Gläsern in allen Rottönen vor mir. Und jetzt, wo ich wieder einmal am Einkochen bin, muss ich ganz fest an meine damalige Lehrmeisterin denken, welche viel zu früh von uns gehen musste. Aber wer weiss, vielleicht lächelt sie gerade jetzt vom Himmel runter, wenn sie mich beim Konfikochen sieht. Ja, ich glaube, das tut sie!

Es blubbert in meiner Pfanne wie verrückt; Zeit, die Konfitüre in ein Schraubglas abzufüllen.

Übrigens, es würde den Rahmen sprengen, wenn ich aufzählen würde, bei welchen Leiden die Maulbeeren Anwendung finden. Frag doch Herr Google und ich wette, du läufst an keinem Maulbeerbaum mehr vorbei, ohne von den feinen Früchten zu naschen!

Möchtest du mein Maulbeer- Konfi- Rezept?

Maulbeerkonfi mit Apfel und Zimt

Für ein Schraub- Glas mit 500 g Inhalt benötigst du:

(Die Tasse, die ich verwendet habe, hat ein Fassungsvermögen von 3dl)

1 Tasse Maulbeeren

4/5 Tasse Zucker

½ Apfel in kleinen Stückchen

1 Messerspitze Zimt

Alle Zutaten mischen und 10 Minuten einkochen. In der Halbzeit Pfanne vom Feuer nehmen und Inhalt mit dem Stabmixer kurz pürieren. Pfanne wieder aufs Feuer stellen und fertigkochen, Schaum abschöpfen und die Konfi in ein sauberes Glas abfüllen (ich stelle das Glas und den Deckel kurz in kochendes Wasser, damit es steril ist).

Fertig ist die Konfi! En Guete!

Maulbeerkonfitüre und selbstgebackenes Brot aus dem Omnia

01. Mai 2023

Neue Etappe:

Von Amposta fahren wir auf die AP7 Richtung Barcelona, welches wir rechts liegen lassen und folgen der AP7 weiter, bis kurz nach Girona. Bei Girona nehmen wir die C66 bis Besalú.

Direkt vor dem Städtchen parken wir auf der Area Autocaravanes Besalú.

Koordinaten Area Autocaravanes Besalú:

42.1987, 2.7041

Wir fahren heute 295 Kilometer. Das ist wieder einmal eine längere Etappe. Eigentlich mögen wir Streckenabschnitte bis etwa 100 Kilometer. Aber irgendwie sind wir heute etwas ziellos. Ich würde gerne Barcelona besichtigen, aber nachdem Jörg so viele negative Rezensionen im Park4night gelesen hat, will er unter keinen Umständen dort hin. Schon so viele Womos sollen rund um Barcelona aufgebrochen und ausgeraubt worden sein, dass er absolut keine Lust verspürt, im Einzugsgebiet der zweitgrössten Stadt Spaniens zu nächtigen. Das verstehe ich durchaus, trotzdem finde ich es natürlich äusserst schade, nicht auf Gaudis Spuren wandeln zu können. Vielleicht wäre Besalú etwas, oder aber wir entdecken schon vorher einen schönen Ort mit Übernachtungsmöglichkeit. Auch Montserrat mit dem schönen Benediktinerkloster Santa Maria schwirrt uns im Kopf umher. Aber weil heute der 1. Mai ist und viele frei haben, sehen wir etwas schwarz bezüglich eines Stellplatzes und so landen wir nach reiflicher Überlegung dann doch in Besalú. Diesen Tipp bekamen wir wieder von Claudia und Mani und obwohl wir uns noch nie gesehen haben, glaube ich, dass sie unseren Geschmack schon ganz gut kennen, denn Besalú ist genau unser Ding! Wir ziehen sofort los, nachdem wir unsere Kutsche geparkt haben, denn die beiden Türme fallen uns schon bei der Anfahrt auf und machen uns neugierig. Die 105 Meter lange, mittelalterliche Brücke ist ein echter Hingucker! Mit sieben Bögen quert sie den Río Fluvià. Weiter geht’s durch eine kleine Gasse, gezäumt von vielen Läden mit Souvenirs und Kunsthandwerk.

Brücke von Besalú

Bei einer Imbissbude bestellen wir uns einen Hotdog und sind ganz erstaunt über die Grösse des Menus, denn das lange Brot beinhaltet eine Wurst, beinahe so dick wie ein Cervelat, dazu gibt’s Pommes bis zum Abwinken, Senf und Ketchup. Ich lass selten etwas stehen, doch diesmal ist mir die Portion definitiv zu gross. Jörg freuts, denn ihm ist es so gut wie nie zu viel und so isst er jetzt auch noch meinen Rest. Gross unterhalten können wir uns nicht, denn der Jazz- Sound dröhnt so laut aus der Imbissbude, dass wir hätten schreien müssen, um uns zu verstehen. Schweigend lassen wir uns den Hotdog munden, während unsere Ohren wackeln. Nun denn- nach 25 jähriger Beziehung verstehen wir uns schliesslich auch ohne Worte.

Charme hat dieses Altstädtchen, das muss man sagen! Wenn man so durch die Gässlein schlendert, kann man sich gut vorstellen, wie es im Mittelalter zu und her gegangen sein muss. Da und dort kann man auch Schwerter kaufen. Solche aus Holz, aber auch solche aus Metall und natürlich kriegst du hier auch sonst noch alles, was typisch ist für Spanien.

Wir laufen zu unserem Platz zurück. Dieser ist jetzt beinahe leer. Als wir ankamen, war gerade noch ein letztes Plätzchen für uns frei.

02. Mai 2023

Neue Etappe:

Von Besalú fahren wir auf die N260. Wir umfahren Figueres auf der C26 und kommen danach auf die C260 der wir folgen bis Roses. Dort checken wir auf dem Autocaravaning Park Roses ein. Insgesamt sind wir 48 Kilometer gefahren. Der Autocaravaning Park Roses hat Platz für 70 Wohnmobilie und kostet pro Nacht in der Nebensaison 15 Euro pro Nacht. Der Strom kostet zusätzlich 4 Euro.

Koordinaten Autocaravaning Park Roses:

42.2687, 3.1560

Auf der Fahrt nach Roses fällt uns auf, dass die Gegend sehr viel grüner ist als noch weiter südlich. Knallrot leuchten die Mohnblumen in den Getreidefeldern und wippen rhythmisch im lauen Wind.

Nun sind wir in Roses angekommen. Der Autocaravaning Park finden wir ganz okay, weil er sich aber unmittelbar an einer starkbefahrenen Strasse befindet, wird die Nacht wohl nicht ganz so ruhig sein. Mal sehen.

Wir laufen jetzt zum Strand. Dieser kann sich sehen lassen! Hohe Palmen ragen bis weit in den Himmel und spenden etwas Schatten an den breiten, gepflegten Stränden. Da und dort hören wir Menschen schweizerdeutsch sprechen und dann sehen wir auch die vielen Cars, welche die Touristen aus unserer Heimat hierher gebracht haben. Lange können sie noch nicht hier sein, denn im Gegensatz zu den Spaniern, ist ihre Haut noch schneeweiss und der eine oder andere wird sich wohl heute oder spätestens morgen den ersten Sonnenbrand einfangen. Wie wir, laufen sie nun der über drei Kilometer langen Strandpromenade entlang und geniessen die maritime Landschaft.

Roses liegt an der nördlichen Costa Brava und mit knapp 20.000 Einwohner ist dieses Städtchen irgendwie überschaubar. Mit dem Port de Roses verfügt die Stadt über einen der wichtigsten und grössten Fischereihäfen und den modernsten Sporthafen Kataloniens.

Unterdessen ist es richtig warm geworden und unser Tempo entsprechend langsamer. Irgendwann ist uns gar viel zu heiss, darum setzen wir uns auf eine Bank und schauen von dort dem Treiben im Wasser zu.

Strand bei Roses

Etwas später sitzen wir im schattigen Womo, trinken etwas Kühles und planen unsere nächste Etappe. Jetzt aber sind wir hungrig geworden, also koche ich uns eine Paella, weil wir während der ganzen Zeit in Spanien noch keine einzige gegessen haben. Muscheln mögen wir beide nicht, darum wird sie nicht ganz stilecht und so steht eine Pfanne Paella mit Trutenfleisch auf unserem Womo- Tisch.

03. Mai 2023

Neue Etappe:

Von Roses nehmen wir die C68 Richtung Figueres. Kurz vor Figueres wechseln wir auf die Küstenstrasse N260. Dieser folgen wir bis Collioure, dort nehmen wir die D81 bis St- Cyprien- Plage, wo wir auf dem Stellplatz beim Yachthafen einchecken. Unsere Etappe beträgt 75 Kilometer. Eine Nacht kostet hier 9- 13 Euro, je nach Saison. Es hat Platz für mindestens 30 Wohnmobile, Strom ist im Preis inbegriffen, auch Ver- und Entsorgen ist möglich.

Koordinaten Stellplatz beim Yachthafen:

42.6177, 3.0348

Ganz bewusst atme ich noch einmal spanische Luft ein, denn wer weiss schon, wann unsere Kutsche wieder über spanischen Boden rollen wird. Heute werden wir auf jeden Fall auf französischem Gebiet nächtigen. So ein Länderwechsel finde ich stets aufregend. Was die Verständigung anbelangt, wird es in Frankreich etwas einfacher für uns werden, obwohl, eigentlich gabs bis anhin nie ein Problem.

Um 10 Uhr brechen wir auf. Wir fahren an malerischen Buchten vorbei, und natürlich sind die französischen genauso schön wie die spanischen. Diese Etappe ist traumhaft schön! Nun fahren wir die Route des vin und tatsächlich sehen wir einen Rebberg nach dem anderen. Jetzt sind wir in der Weinregion Terres de Templiers angelangt. Spuren der Tempelritter begegnen uns immer wieder auf unserer Reise. Irgendeinmal möchte ich mehr über diesen Ritterorden erfahren, welcher direkt unter der Leitung des Papstes stand. Jetzt aber bestaune ich einfach die wunderschöne Gegend. Die Strasse ist zwar etwas kurvig und eng und so kann wohl nur ich die Landschaft geniessen, Jörg muss sich auf die Strasse und den Gegenverkehr konzentrieren.

In Argelès- sur -Mer decken wir uns in einem Intermarché mit Lebensmitteln ein. Natürlich darf auch eine Tarte au flan (französischer Puddingkuchen) nicht fehlen, diese wollen wir uns für heute Abend aufheben.

Jetzt parkieren wir auf dem Stellplatz direkt beim Yachthafen- natürlich ist das ein Eldorado für Jörg! Aber bevor wir die Gegend auskundschaften, wollen wir noch etwas kleines Essen. Ich öffne den Kühlschrank und da kommt sie geflogen, unsere Tarte und landet mit offener Verpackung direkt vor meinen Füssen auf dem Womoboden! Und da ich diejenige war, die den Kühlschrank mit unserem Einkauf einräumte, muss ich mir jetzt doch ein paar Sprüche anhören über Tetris im Kühlschrank und wie oft ihm Ware um die Ohren fliege, wenn er nach mir eine Schranktüre öffne. Blabla bla, kann ich da nur sagen! Okay, ich gebs ja zu, ganz unrecht hat er ja nicht, mein Ladungssicherungsgenie! Dafür gibt’s jetzt etwas früher als geplant die feine Tarte und erst noch mit etwas Staub obendrauf!

 

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