04. Mai 2023
Weil es uns in St- Cyprien- Plage sehr gut gefällt und uns auch der Stellplatz passt, verlängern wir unseren Aufenthalt um einen Tag. Das ist aber einfacher gesagt als getan. Beim Terminal mussten wir gestern schon beinahe den Handstand machen, um das Display ablesen zu können, denn es befindet sich auf einer Höhe von etwa 1 Meter. Das wäre ideal für PW- Fahrer, die im Auto sitzen, doch Wohnmobilisten müssen aussteigen, sich hinknien und sich den Kopf verrenken, um etwas sehen zu können.
Heute sind wir den ganzen Nachmittag am und im Hafen anzutreffen, bestaunen die vielen Yachten, essen Churros, schauen den Jungs beim Fischen zu und lassen uns auf einem Boot die Lagunen von St- Cyprien- Plage zeigen. Dieser Ausflug auf dem Boot kostet 9 Euro pro Person für 45 Minuten. Die Kapitänin fährt in jedes Hafenbecken, beziehungsweise Lagune. Unter Lagune stellen wir uns jedoch etwas anderes vor und haben tatsächlich schon Interessanteres gesehen. Aber wir sehen die am Fusse der Pyrenäen gelegene Stadt einmal aus einer anderen Perspektive, das ist doch auch etwas!
Glückspilz mit Churros
Überhaupt sind wir immer gerne auf dem Wasser und geniessen die Fahrt, wäre da nicht plötzlich das herzzerreissende Schreien eines kleinen Jungen, welcher hinten am Heck bei seinen Eltern sitzt und nicht zu trösten ist. Ich schaue ins Wasser, denn ich vermute, dass sein Lieblingsteddybär runtergefallen ist, kann aber nichts erkennen. Trotzdem suche mit den Augen das Boot nach einem Feumer ab, für den Fall der Fälle, sehe aber keinen und hoffe jetzt, dass die Kapitänin endlich ihr Boot wendet, denn das laute Schreien des Buben nimmt kein Ende und muss auch sie gehört haben. Diese aber unternimmt rein gar nichts, weder fragt sie nach, was los ist, noch dreht sie am Rad, um das Boot zu wenden. Armer Junge, dein Lieblingsteddy oder deine Lieblingsfigur wird wohl für immer in der Lagune verschollen sein. Die Fische aber werden sich über ihren neuen Freund freuen und auf ihn aufpassen. In den Armen des Vaters beruhigt sich der Junge jetzt allmählich wieder. Aber die Trauer um das Verlorene, ist ihm anzusehen.
Nach der 45-minütigen Fahrt verabschieden wir uns von der Kapitänin. Eine fürs Trinkgeld bereitgestellte Kasse ignorieren wir- so großartig hat sie ihre Arbeit nun wirklich nicht gemacht, dass sie sich ein Trinkgeld verdient hätte.
Wir laufen zum Womo zurück und lassen den Tag ausklingen.
Unser Ausflugsschiff
05. Mai 2023
Neue Etappe:
Von St- Cyprien- Plage nehmen wir die D83, fahren alles entlang der Küste immer Richtung Narbonne. Wir umfahren Narbonne auf der D6009 und fahren bis Béziers, wo wir auf dem Stellplatz L’aire de stationnement pour Camping- Cars de Béziers einchecken.
Koordinaten Stellplatz L’aire de stationnement pour Camping- Cars:
43.3310, 3.2274
Jörg hat für uns das perfekte Plätzchen gefunden! Wir sind heute und über das Wochenende in der historischen Stadt Béziers daheim, welche inmitten der grössten Weinregion Frankreichs liegt. Unser Stellplatz ist nur ein Katzensprung von den Sehenswürdigkeiten entfernt, also ideal, um auch noch am späten Nachmittag da und dort einen Besuch abzustatten. Es bleibt jedoch bei der Besichtigung der Schleuse von Béziers, welche eine der vielen Schleusen des Canal du Midi ist und einer zweiten Schleuse Écluse d’ Orb, welche es braucht, um die Schiffe auf das Niveau der Pont- Canal de l’ Orb zu bringen. Ja, du hast richtig gelesen: Es ist eine Brücke für Schiffe, welche über den Fluss Orb führt. Du kannst es dir ja denken: Von einer Schleuse bringst du Jörg nicht mehr weg! Da wird eine Ewigkeit gewartet, bis wieder ein Schiff kommt, nur um zu sehen, wie ein Schiff hoch oder runter geschleust wird. Es herrscht kein reger Verkehr, also zieht sich die Warterei endlos lange hin. In der Zwischenzeit erfahre ich von Jörg interessante Details über den Schiffstyp Péniche, den wir hier sehen. Péniche sind die typischen Frachtschiffe, welche extra für französische Kanäle gebaut wurden. Rheinschiffe wären hier zu gross. Sie sind maximal 38.5 Meter lang und 5.05 Meter breit. Mit diesen Massen passen sie haargenau in eine Schleuse. Es soll europaweit noch etwa 1500 solche Schiffe geben. Sie werden manchmal auch Spits genannt.
Ich finde es immer enorm spannend, wenn Jörg aus dem Nähkästchen seiner Lehrzeit als Rheinmatrose plaudert, trotzdem wäre mir jetzt viel lieber, wenn endlich mal ein Schiff kommen würde. Aber da kommt keins! Wieder sind zehn Minuten vergangen und es kommt immer noch keins! Herrgott, wo sind denn all die Schiffe geblieben? Raffiniert schleicht sich jetzt auch noch der Refrain eines Seemannsliedes in meinen Kopf: Ein Schiff wird kommen, und meinen Traum erfüllen, und meine Sehnsucht stillen, tra la la laaaa la la. Richtig festgeklebt hat sich dieses Lied in meinem Hirn! Sehr zu meinem Leidwesen zeigt sich immer noch kein Schiff und ich sehe es kommen: heute gibt es keine Stadt- Besichtigung mehr! Natürlich habe ich volles Verständnis für Jörgs Interesse an der Befüllung und Entleerung der Schleusen, sehr sogar- schliesslich war und ist das sein Metier. So langsam juckt es mich aber nun doch in den Fingern und eine gewisse Ungeduld macht sich breit, aber ich versuche ruhig zu bleiben und sage mir in Gedanken immer wieder: Es ist sein Metier, hab Geduld! Geeeeduld! Beinahe hätte ich hier Wurzeln geschlagen, aber gottlob ist Jörg nun auch der Meinung, dass wir weiterlaufen können und so gehts schnurstracks zum erst besten Laden, wo wir uns noch etwas besorgen, das heute morgen bei unserem Einkauf vergessen ging.
Von der Stadt werden wir dann morgen einen Augenschein nehmen. Das hoffe ich zumindest! Vielleicht wäre es jedoch schlauer, allein einen Stadtbummel zu unternehmen, dann kann Jörg den ganzen Nachmittag bei den Schleusen verbringen.
Auf dem Heimweg haben wir Glück: es fährt soeben ein Schiff aus der Schleuse!
06. Mai 2023
Wir laufen durch die Innenstadt von Béziers und es kommt uns so vor, als wären wir in Paris. Die vielen Strassencafés, Parkanlagen und Flohmärkte- fast wie in der Hauptstadt Frankreichs.
Ganz besonders fallen uns die Illusionsmalereien auf einigen Hausfassaden auf. Da hast du tatsächlich das Gefühl, es stehe jemand auf einem kleinen Balkon und wenn du genauer hinschaust, siehst du, dass die Kleidung des Menschen nicht aus unserer Epoche stammt. Die ganze Szenerie wurde sehr realistisch dargestellt. Nicht einmal der Balkon ist vorhanden, denn täuschend echt wurde auch dieser auf die Fassade gepinselt.
Illusionsmalerei
Bei der Kathedrale von Béziers wird gerade geheiratet, darum können wir sie von innen nicht besichtigen.
Kathedrale von Béziers
Macht aber nichts, es gibt genügend andere Bauwerke, die wir bestaunen können, unter anderem die gotische Église des Pénitents bleus. Die Gemälde in dieser Kapelle sind beeindruckend. So zum Beispiel jenes hinter dem Altar, welches dem heiligen Hieronymus gewidmet ist. Oder das Gemälde auf der linken Seite, eine Darstellung des Bootes der Saintes- Maries- de la- Mer und der heiligen Sara, beides Gemälde aus dem 19. Jahrhundert. Die Spuren von Malerei, die an den Wänden des Kirchenschiffes zu sehen sind, stammen aus dem 17. Jahrhundert.
Wir setzen uns in ein Café und beobachten das geschäftige Treiben. Bald darauf machen wir uns auf den Heimweg, welcher uns durch das Plateau des poètes führt.
Parkanlage Plateau des poètes
Die verschiedenen Arten von Bäumen und Pflanzen entlang des Gehweges, machen diesen Ort zu etwas ganz Besonderem. Selbst Wildtiere sollen sich in diesem Park wohl fühlen; gesehen haben wir natürlich keine. Die kommen dann nachts, wenn sich die Menschen in ihre Häuser verzogen haben.
Am Ende des Parks gibt es ein Denkmal, welches den Gefallenen der Weltkriege gewidmet ist.
Béziers gefällt uns vor allem deswegen so gut, weil dieser Ort überhaupt nicht touristisch überlaufen ist. Irgendwie wirkt die Stadt auf uns so echt, authentisch und so richtig typisch französisch. Bestimmt lässt es sich hier gut leben.
Mit vielen neuen Eindrücken laufen wir zu unserem Womo zurück. Weil wir hungrig geworden sind, hantiere ich sofort mit Kellen, Pfannen und Töpfen und bald darauf können wir auch schon essen.
In einem Laden haben wir uns einen guten Tropfen Wein gekauft. Den lassen wir uns jetzt schmecken. Gute Musik darf auch nicht fehlen; der Abend könnte perfekter nicht sein!
07. Mai 2023
Wir laufen zu der Schleusentreppe, welche sich im Ortsteil Fonserannes befindet und Jörg kommt voll auf seine Kosten und auch ich finde den Spaziergang entlang des Wassers wunderschön. Es herrscht viel Verkehr auf dem Canal du Midi und die Schleusenwärter haben alle Hände voll zu tun. Ab und zu kommt es nämlich vor, dass die Leute auf den Booten nicht wissen, wie sie das Tau am Poller befestigen müssen und so muss eine Schleusenwärterin die Leute immer wieder instruieren, wie es richtig geht.
Jörg findet es unglaublich interessant, wie die Hausboote den Höhenunterschied überwinden und klar, schauen wir bei den Schleusen bestimmt eine Stunde lang dem Treiben zu. Was so nicht ganz stimmt, denn ich suche mir nach zwanzig Minuten eine Sitzbank auf, weil ich ja weiss, dass wir von da so schnell nicht wegkommen, und lasse mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Glücklich sieht er aus, mein Lieblingsmensch. Wie immer, wenn er am Wasser ist. Und ja, heute bin ich die Geduld in Person. Ehrlich. Ich darf nämlich nicht meckern- den gestrigen Tag in der Stadt genoss ich in vollen Zügen und ich sah alles, was ich sehen wollte; von den Kirchen und Kapellen bis zu den Parkanlagen und wenn ich ganz ehrlich bin, weiss ich, dass das absolut nicht das ist, was Jörgs sich unter dem Begriff «Rentner sein» vorgestellt hat. Das hat er mir zuliebe gemacht. Das weiss ich natürlich! Darum bin ich heute lieb, sanft, und nachsichtig und wenn ich trotzdem kribbelig werde, dann nämlich, wenn es gefühlte hundert Stunden dauert, bis sich die Schleuse wieder öffnet, tröste ich mich mit dem Gedanken, dass auch ihm irgendwann vor lauter Hunger der Magen knurren wird und wir dann den Rückweg antreten können. Tatsächlich ist das soeben der Fall!
Die neun Schleusen von Fonseranes
Noch etwas Geschichte: König Ludwig XIV ordnete im Jahr 1666 den Bau des Canal du Midi an, um das Mittelmeer mit dem Atlantik zu verbinden. 1681 wurde der Kanal eingeweiht. Entworfen wurde er von Pierre- Paul Riquet.
08. Mai2023
Neue Etappe:
Von Béziers fahren wir auf der Küstenstrasse D612 bis kurz vor Montpellier. Dort nehmen wir die D62 bis Algues- Mortes, wo wir auf die D58, Richtung Saintes- Maries- de- la- Mer, wechseln. In Saintes- Maries- de- la- Mer angekommen, checken wir auf dem Camping La Brise ein.
Koordinaten Camping La Brise:
43.4556, 4.4363
Also die Strecke von Béziers in die Camargue ist phänomenal! Ich habe aufgehört zu zählen, aber es sind Hunderte von Flamingos, welche durch die Salzsümpfe waten und die wir jetzt auf der Hinfahrt nach Saintes- Maries- de- la- Mer direkt aus dem Womo beobachten können. Fantastisch, dieses Bild; da geht mir das Herz auf! Und so viele! Unglaublich!
Die Orte Sorsele in Schweden, die Lofoten in Norwegen und eben auch die Camargue, fühlen sich für mich immer irgendwie an, als ob ich Heimkommen würde, wenn ich mich diesen Gegenden nähere. Warum das so ist, kann ich gar nicht beschreiben. Aber ich fühle mich da einfach unglaublich wohl und darum ist die Vorfreude gross, als wir Saintes- Maries- de- la- Mer näher kommen.
Abgesehen von den Flamingos, freue ich mich auch auf die Camargue- Pferde, auf die Seenlandschaft, die Sandstrände und nicht zuletzt auch auf das schmucke Städtchen (eigentlich eine Gemeinde mit etwas mehr als 2000 Einwohner).
Saintes- Maries- de- la- Mer ist auch für einen Kurzurlaub ideal. Wir waren schon zweimal hier und beide Male haben wir uns super erholt und haben diese Gegend in vollen Zügen genossen. Und das Essen erst! Hier isst du wahnsinnig gut! Du siehst, ich kann nicht aufhören, von dem Hauptort der Camargue zu schwärmen!
Saintes- Maries- de- la- Mer ist ein alter Wallfahrtsort und ist heute stark vom Tourismus geprägt.
1448 entdeckte man (angebliche) Reliquien der beiden Heiligen Maria Kleophae und Maria Salome, was zu einem speziellen «Marienkult» führte. Gläubige von weit her pilgerten infolgedessen hierher.
1924 entwickelte der französische Künstler Hermann- Paul das Kreuz der Camargue.
Jährlich finden zwei Wallfahrten statt: die Wallfahrt nach Saintes- Maries- de- la- Mer am 24. und 25. Mai- diese auch zu Ehren der schwarzen Sara als Schutzheilige der Gitans (das sind hauptsächlich spanischstämmige Roma) – sowie Ende Oktober jedes Jahres zu Ehren der Marien Kleophae und Salome.
Wir wollen vier Tage auf dem Campingplatz La Brise verbringen. Die Dame an der Reception teilt uns mit, dass mehr auch gar nicht möglich wäre, denn in vier Tagen sei der ganze Campingplatz für die Roma, welche nach Saintes- Maries- de- la- Mer pilgern, reserviert. Einmal mehr haben wir also Glück, dass wir noch früh genug dran sind!
09. Mai 2023
Über Saintes- Maries- de- la- Mer hängt eine dichte Wolkendecke und es ist gut möglich, dass später auch noch etwas Regen ins Land zieht. Das ist schade, denn ich will Wäsche waschen. Sehr viel Wäsche. Das können wir nicht noch länger hinausschieben. Zum Glück gibt es auf dem Campingplatz unseres Vertrauens nebst Waschmaschinen auch noch Tumbler! Also nichts wie hin, und die Maschinen anschmeissen!
Das Wäschewaschen ist ein teurer Spass. Auch heute zahlen wir insgesamt 19 Euro. Darin enthalten sind zwei Waschvorgänge à 5 Euro und einmal tumblern für 9 Euro. Das haben wir damals in unser Budget eingerechnet; trotzdem haut es mich jedes Mal aus den Socken, wenn ich den Betrag sehe, den mir die eiserne Lady nennt. Und das für ein bisschen waschen.
Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleider. Nach diesem Motto und wetterfest angezogen machen wir uns jetzt auf den Weg zu den Flamingos, wie immer, wenn wir in der Camargue sind. Wir müssen auch gar nicht weit laufen, denn mittlerweile wissen wir, wo sie sich aufhalten. Stolz und grazil waten sie im kleinen See. Eine Frau läuft vor uns her. Gerade richtet sie sich bei einem Plätzchen ein, damit sie die Vögel mit einem Stift in ihrem Skizzenbuch festhalten kann. Zu gerne hätte ich ihr dabei zugeschaut. Aber ich kann mich noch gut erinnern, wie das für mich war, als ich einmal in Rügen am Strand gemalt habe. Da blieb immer mal wieder jemand stehen und fragte mich dies und jenes. Das ist nicht unbedingt das, was du möchtest, wenn du malen willst. Also laufen wir an der Frau vorbei und lassen sie in Ruhe arbeiten.
Es fängt an zu tröpfeln. Gut, dass wir unseren Regenschutz mit dabeihaben.
Was mich bei den Flamingos immer wieder fasziniert ist, dass zwischen ihnen und uns immer derselbe Abstand herrscht. Wenn du meinst, du könntest sie überlisten, indem du dich ihnen ganz langsam näherst, dann entfernen sie sich auch ganz langsam. Sie passen sich deinem Tempo an; der Abstand aber verändert sich nie.
Jetzt laufen wir ins Städtchen, denn wir möchten uns einen Sandwein kaufen (Vin de sable).
Auf dem Weg ins Städtchen
Als Sandwein bezeichnet man Wein aus Reben, welche auf Sandböden angebaut werden. Den charakteristischen Geschmack erhält der Wein durch die Meeresaromen, welche sich durch die Küstenluft in der fettigen Schicht auf den Trauben festsetzen. Roten Sandwein kennen wir bereits von unseren früheren Camargue- Reisen. Heute gehen wir mit einem Rosé aus dem Weinladen. Wir sind sehr gespannt, wie er uns munden wird. In der Regel enthalten Sandweine wenig oder gar kein zugesetztes Schwefeldioxid. Es sollte also am nächsten Tag kein Kopfweh geben.
Da wir schon mal im Städtchen sind, besuchen wir auch die Kirche Notre- Dame- de- la- Mer, weil mir diese so gut gefällt und die Atmosphäre hier irgendwie speziell ist. Es gibt Kirchen, da liegt etwas Bedrückendes in der Luft. Nicht aber hier. Ich bin noch nicht auf die Schliche gekommen, woran das liegt. Schnell zünde ich noch eine Kerze an, bevor wir etwas später die Kirche verlassen.
Kirche Notre- Dame- de- la- Mer
Wir laufen heimwärts und gerade, als wir vor unserem Womo stehen, wird aus den wenigen Regentropfen ein richtiger Wolkenbruch. Gut, dass wir daheim sind!
10. Mai 2023
Wir unternehmen einen langen Strandspaziergang- einen Strandspaziergang mit Peeling für die Haut, denn es windet so enorm stark, dass sich die einzelnen Sandkörner wie feine Nadelstiche anfühlen. Aber es ist herrlich! Alles hat sich ein wenig verändert, seit unserem letzten Besuch; die Dünen, die Seen, die Flora. Nicht massiv, aber doch so, dass es uns auffällt. Das ist nichts Aussergewöhnliches; Schon der griechische Philosoph Heraklit meinte: Alles ist in Bewegung, nichts bleibt stehen (panta rhei). Irgendwie ist mir gerade nach philosophieren; ich glaube, das macht diese Gegend mit dir, wenn du so durch die Dünen wanderst und dem Wellenspiel zuschaust. Da werden dir die Naturgewalten bewusst und diese lassen dich demütig werden.
Dünen bei Saintes- Maries- de- la- Mer
Weit sind wir gelaufen. Ganz in Gedanken versunken. Beinahe habe ich vergessen, dass Jörg neben mir her schreitet. Ich mag diese stillen Momente.
Aber nun sollten wir doch langsam den Heimweg antreten.
Plötzlich fliegen mehrere Flamingos über uns her. Was für ein Bild! Wir beobachten sie eine ganze Weile.
Flamingos über Saintes- Maries- de- la- Mer
Etwas müde und sandgestrahlt kommen wir bei unserem Womo an.
6 Antworten auf „-Vom Canal du Midi nach Saintes- Maries- de- la- Mer“
Liebe Sabine und Jürg, sooo interessant zu lesen was ihr allles erlebt! Du schreibst so gut und viel – und es macht dir Spass! Wünsche euch noch viel Schönes und immer viel Glück auf eurer Reise!!! Mit Gruss von mir! Margrith
Oooh danke dir!!! Es freut mich sehr, dass du unseren Blog gerne liest! Und ja, das Schreiben macht mir tatsächlich Spaß!
Ganz liebi Grüess
Sabine und Jörg
Mit der Familie waren wir mit dem VW Bus auch in St-Marie- de la Mer. Habe schöne Erinnerungen daran!
Liebe Grüsse!
Charlotte
Ja hier lässt es sich leben! Danke für deinen Kommentar und ganz liebe Grüße!
Vielen Dank für die Info über den Sandwein. Den kenne ich noch nicht. Plus spannend ist, dass er weniger Schwefeldioxid enthält. Werden die Fässer weniger oder anders gereinigt? Weisst du mehr?
Danke dir für deinen Kommentar Siby; Reben, welche auf Sandböden wachsen sind robuster als andere Reben, sind also weniger anfällig auf Bakterien-Befall. Ich denke, deswegen kann die Beigabe von Schwefeldioxid reduziert oder weggelassen werden.