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Reisen

-Schären, Stein, Papier oder so….

06. Juli 2023

Neue Etappe:

Von Halmstad gehen wir auf die E6 und fahren circa 90 km bis Bua. Dort checken wir auf dem Stellplatz, direkt am Fischerei- und Sportboothafen, ein. Eine Übernachtung kostet hier 230 SEK.

Koordinaten Stellplatz in Bua, beim Fischerei- und Sportboothafen:

57.2405, 12.1166

Wir befinden uns also wieder auf einem neuen Stellplatz. Von da aus haben wir eine wunderbare Sicht auf den Hafen. Der Wind hat noch nicht nachgelassen. Trotzdem wollen wir nachsehen, was die Gegend zu bieten hat. Zuerst schauen wir uns die Fischerboote an, danach spazieren wir zum Leuchtturm Krogstadsudde und das hat sich auf alle Fälle gelohnt! Diese Kulisse! Die Schärenlandschaft scheint genau hier zu beginnen. So imposant! Wir setzen uns eine Weile auf eine Bank vor dem Leuchtturn und lassen die Gegend auf uns wirken. Der starke Wind pfeifft uns dabei immer noch um die Ohren.

Leuchtturm Krogstadsudde 

Schweden zeigt sich hier von einer besonders schönen Seite. Die Schärenlandschaft ist einzigartig!

Auf dem Rückweg pflücke ich mir einen Honeysucklestrauss. Der Duft der Blüten ist einfach betörend! So lieblich und süss! Zu dieser Pflanze habe ich einen besonderen Bezug; während meiner Ausbildung zur Textildesignerin entwarf ich in einem der Module Bekleidungs- Stoffe mit Honeysuckle- Motiven. Darum kann ich an keinem Honeysuckle- Strauch vorbeilaufen, ohne nicht vorher an den Blüten zu riechen und ein paar Äste davon abzuzwicken.

Auch Blaubeersträucher wachsen hier am Wegrand und natürlich kann ich es nicht lassen, eine Handvoll zu pflücken und zu naschen.

Gut durchlüftet und mit Sturmfrisur erreichen wir unser Womo. Ich schaue in den Spiegel und richte meine Frisur. Es ist schon eine Weile her, seit meinem letzten Coiffeurbesuch. Mir ist aber gerade überhaupt nicht danach, einen schwedischen Coiffeursalon aufzusuchen. Also frag ich Jörg, ob er Lust hätte, mit Schneidegerät und Schere zu hantieren. Ich bin ganz überrascht, als dieser sagt: «Jo das chani scho mache». «Was jetzt! Im Ernst?» frage ich ihn ganz ungläubig. Er meint es tatsächlich so und schon fünf Minuten später fliegen die Fetzen. Wortwörtlich! Nun wird mir doch ein wenig flau in der Magengegend, aber das lasse ich mir nicht anmerken. Bange 20 Minuten später gucke ich in den Spiegel. Die Frau, welche mir entgegen lächelt, hat eine obercoole Frisur! Also wirklich! Mein Mann ist einfach der Beste!

07. Juli 2023

Das Wetter heute ist wie aus dem Bilderbuch! Blauer Himmel und Sonnenschein und der Wind ist endlich eingeschlafen! Klar, dass es uns hinauszieht und alle anderen Wohnmobilisten, vorwiegend Schweden, genauso. Es herrscht ein geschäftiges Treiben auf dem Platz. Gefrühstückt wird bei den meisten Schweden vor dem Womo, obwohl es doch noch ein wenig frisch ist. Aber die scheinen eh etwas abgehärteter als wir zu sein. Mit T- Shirt und kurzer Hose oder Rock sitzen sie draussen und lassen sich ihren Kaffee schmecken. Wir hingegen haben uns warm angezogen und machen uns auf zu den Schären. Wir wollen den kleinen Rundweg laufen, von dem wir gestern schon auf einer Infotafel lasen. So laufen wir immer entlang der gelben Markierung über Felsplatten und Waldweg. Ungefähr 1 ½ Stunden dauert dieser Spaziergang durch die Schärenlandschaft und ist einfach nur traumhaft schön! Was da zwischen den Steinen alles wächst! Am liebsten würde ich jedes Pflänzchen einzeln mit Namen aufführen, aber das dürfte die wenigsten Leser hier interessieren. Beinahe allein sind wir unterwegs. Wir geniessen diese unglaubliche Ruhe, die uns immer wieder auffällt, wenn wir in Schweden sind. Auf dem Waldboden und an den Bäumen wachsen weisse Flechten; mystisch und geheimnisvoll wirkt dieser Ort auf uns.

Wer einen Abstecher nach Bua macht- diese kleine Rundwanderung musst du unbedingt gemacht haben! Das lohnt sich auf alle Fälle! Laufe einfach Richtung Leuchtturm, dann findest du die Infotafel auf der linken Seite des Weges. Der Rund- Weg ist sehr gut markiert.

Auf Wikipedia lese ich notabene, dass die Schären (kleine, felsige Insel), durch Eiszeiten entstanden. Das von Skandinavien und Nordamerika ausgehende Inlandeis überströmte und schliff die darunterliegenden Gesteinsmassen, so dass sich ihre flache, abgerundete Form bildete. Nach dem Rückgang des Eises wurde die Rundhöckerlandschaft vom Meer überspült. Diejenigen Höcker, die nicht im Wasser versanken, ragen heute als kleine Inseln, die Schären, aus dem Meer.

Schärenlandschaft bei Bua

Wir laufen zurück zum Womo, essen eine Kleinigkeit und gehen dann wieder zu den Schären zurück, diesmal ausgerüstet mit Fischerrute und Zubehör, weil Jörg ein paar Würfe machen will. Er verspricht sich aber nicht allzu viel, weil das Wasser nahe am Strand nicht allzu tief ist und ein «Hänger» mehr oder weniger vorprogrammiert ist, weil da viele Wasserpflanzen wachsen. So sitze ich jetzt auf einer Felsenplatte und schaue meinem Lieblingsfischer zu. Er macht ein paar Würfe und tatsächlich krümmt sich einmal die Rute. Leider zappelt kein Fisch daran. Der Köder hat sich bloss in den Algen verfangen. Wir laufen weiter aber das Wasser ist auch hier zu wenig tief. Macht nichts, denn ich weiss von unseren früheren Ferien in Skandinavien, dass es noch anders kommen wird. Dorsch, Seelachs, Sandbutt oder Makrelen standen fast jeden Tag auf unserem Menüplan, weil Petri ganz auf Jörgs Seite stand.

Ich geniesse die felsige Küstenlandschaft sehr! Jörg packt nun seine Fischerutensilien zusammen. Von Steinplatte zu Steinplatte hüpfend machen wir uns auf den Heimweg.

Nach dem Nachtessen laufen wir bis zur Imbissbude, denn wir hören Musik. Und tatsächlich! Heute Abend gibt es Live- Musik! Ein Schwede zupft an seiner Gitarre und singt 70er Jahre Songs und das erst noch wahnsinnig gut! Wir setzen uns also hin, essen ein Eis, blicken über den Hafen und geniessen die Musik. So langsam wird mir klar, warum die skandinavischen Länder beim World Happiness Report so weit vorne stehen!

Livemusik in Bua

08. Juli 2023

Mit unseren E- Bikes fahren wir zum Naturschutzgebiet Biskopshagen. Seit 1971 steht dieses Gebiet unter Naturschutz. Wir parkieren unsere Velos und laufen nun über Stock und Stein durch die Heidelandschaft. Weiter unten heisst es dann, einen Weg zu finden, welcher uns zum Strand führt. Das ist gar nicht so einfach; da läufst du auf einer Felsenplatte und plötzlich stehst du wieder an, weil eine grosse Spalte dich daran hindert, weiterzulaufen. Also musst du ein Stück zurücklaufen und einen besseren Weg finden. Imposant ist diese Gegend zweifellos, auch wenn uns die Schärenlandschaft von gestern besser gefallen hat. Wir verweilen ein bisschen am Strand, wie einige andere Leute auch und laufen etwas später zu den Velos zurück. Es ist richtig warm geworden, darum setzen wir uns noch etwas in den Schatten. Später schwingen wir unseren Hintern wieder auf die Räder und fahren zurück.

Sonnenuntergang Stellplatz Bua

09. Juli 2023

Neue Etappe:

Von Bua fahren wir zurück auf die E6 und fahren bis Kungsbacka, nehmen dort die Ausfahrt und fahren nach Lerkil, wo wir auf einem Parkplatz für Wohnmobile parkieren. Im Sommer gibt es hier jedoch keinen Strom, Wasser beziehen ist möglich, Entsorgung nicht.

Koordinaten Parkplatz in Lerkil:

57.4558, 11.9191

Es zieht uns weiter. Zwei Paare aus der hinteren Reihe waren so unglaublich laut und wurden immer lauter, je älter der Tag und je höher der Bierbüchsen- Turm auf ihrem Campingtisch wurde. Mit der Zeit wechselte ihre Stimmung von fröhlich zu aggressiv. Heute morgen parken sie dann auch noch genau neben uns in die erste Reihe, weil man halt von hier so schön aufs Wasser schauen kann. Für uns ist daher der Moment gekommen, um weiterzuziehen. Wir mögen diese Unruhe nicht, vor allem, wenn man nie weiss, wann das Ganze eskaliert. Es gibt noch genügend andere schöne Plätze, die nur darauf warten, von uns entdeckt zu werden.

Noch in Bua kaufen wir für die nächsten Tage ein. Wir suchen Paniermehl (um Fisch panieren zu können, welche hoffentlich schon bald von Jörg gefangen werden). Ich will soeben ein schwedisches Wort auf einer Verpackung auf dem Handy übersetzen, da spricht uns eine ältere Dame im thurgauer Dialekt an und fragt uns, ob sie behilflich sein könne. Dies ist der Anfang einer sehr netten Unterhaltung. Wir erfahren, dass sie schon seit mehr als vierzig Jahren in Schweden lebe. Mit ihren Kindern mache sie demnächst Ferien in der Schweiz. Früher habe sie in Stockholm gelebt und jetzt eben in Bua, wo auch eines ihrer Kinder lebe. Unsere Reisepläne interessieren sie sehr und ich glaube, sie geniesst es, wieder einmal in ihrer Muttersprache sprechen zu können. Wir verabschieden uns und wünschen einander alles Gute. Solche Begegnungen mögen wir, weil es einfach spannend ist, wenn fremde Menschen aus ihrem Leben erzählen.

Wir verstauen unseren Einkauf und weiter geht’s.

Nun stehen wir also auf einem Parkplatz in Lerkil. Der Platz ist nicht besonders schön, doch es sind bloss etwa 100 m bis zum Hafen und Badeplatz. Wir laufen eine Runde und staunen, wie viele Badegäste sich hier tummeln. Halb Lerkil scheint sich hier an einem schönen Tag wie heute zu treffen, um zu plaudern und zu schwimmen.

Badeplatz bei Lerkil

Wir laufen weiter zum Hafen und schauen zwei Fischern zu. Ich glaube, Jörg kitzelt es auch in den Fingern. Ich bin gespannt, wie lange es dauern wird, bis es auch Jörg mit der Fischerrute an den Steg ziehen wird.

Auf der Fahrt hierher fiel uns einmal mehr auf, wie viele Thaifood- Buden es hier in Schweden gibt. Überhaupt begegnen uns viele Menschen thailändischer Herkunft. Thailand ist ja nun weiss Gott nicht gleich um die Ecke. Ich frage mich, wie es kam, dass sich hier in Schweden so viele Thailänder niedergelassen haben und versuche deshalb, auf dem Internet zu Informationen zu kommen. Tatsächlich finde ich Antworten, wenn auch traurige. Es scheint so zu sein, dass Menschen thailändischer Herkunft als Erntehelfer zum Beeren pflücken ins Land geholt werden. Diese werden leider oft ausgebeutet. Das muss nicht zwangsläufig von den schwedischen Arbeitgebern sein, denn oft werden die Geschäfte mit diesen Menschen schon in Thailand von Leiharbeitsfirmen gemacht. So werden diesen Menschen Arbeitsvisum und Flugticket besorgt. Manch einer verschuldet sich bereits zu diesem Zeitpunkt. In Schweden angekommen, müssen sie zuerst die Kosten für Unterkunft und Verpflegung abarbeiten, bevor sie überhaupt etwas verdienen. Thailändische Arbeiter wurden immer wieder um ihren Lohn geprellt. Einer der Pflücker begann sogar Selbstmord, weil seine Angst, ohne Lohn nach Hause fliegen zu müssen, zu gross war. In Schwedens Wäldern herrscht das «Jedermannsrecht». Beeren, Pilze etc. gehören dem, welcher zuerst da ist und erntet. Unternehmen haben daraus ein Riesengeschäft gemacht mit menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen. Die thailändischen Beerenpflücker in Schweden sind zu vergleichen mit den polnischen Spargelstecher in Deutschland (Auch die Schweiz kann keine weisse Weste vorweisen, was die Gastarbeit betrifft; ehemalige italienische Saisoniers könnten ein Lied davon singen).

Es ist naheliegend, dass sich von diesen Erntehelfern der eine oder andere selbständig gemacht oder eine Beziehung zu einem Schweden eingegangen und hiergeblieben ist, was die hohe Anzahl der Menschen thailändischer Herkunft erklärt.

10. Juli 2023

Neue Etappe:

Von Lerkil fahren wir zurück bis zur Strasse 158, welcher wir folgen bis nach Göteborg. Dort wechseln wir auf die 155 Richtung Öckerö. In Lilla Varholmen nehmen wir die Fähre nach Öckerö und checken beim Stellplatz Öckerö Hamn ein. Die Stellplatzgebühr kostet 200 SEK. Für Strom und Dusche braucht es eine Servicekarte, welche man am selben Automaten beziehen kann.

Koordinaten Stellplatz Öckerö Hamn:

57.7052, 11.6588

Wir stehen wie oben beschrieben wieder auf einem Hafenplatz. Die alten Segelschiffe lassen Jörgs Matrosenherz höher schlagen. Ich finde sie auch schön, doch mein Blick wandert zu den Schären. Öckerö liegt im nördlichen Göteborger Schärengarten. Etwas mehr als 3500 Menschen leben hier. Seine Heimat auf den Schären zu haben, muss sehr speziell sein. Da, wo die Luft nach Salz schmeckt, wo die Schiffe kommen und gehen und man noch vom Fischfang lebt, muss man auf Du und Du sein mit der Natur. Das ist bestimmt nicht jedermanns Sache, doch wenn man mit dem Meer gross geworden ist, will man vermutlich nichts anderes, auch wenn das Wetter oft garstig ist. Garstig ist es auch jetzt- aber die Landschaft ist so faszinierend, dass wir uns nun warm und regentauglich anziehen, die wohligwarme Womostube verlassen und für eine Erkundungstour losziehen.

Es regnet wie aus Kübeln, weshalb wir unseren Spaziergang nach einer guten halben Stunde beenden. Na ja, der gute Wille war ja da, aber unter diesen Umständen macht das Spazieren nun wirklich keinen Spass. Vielleicht nehmen wir später nochmals einen Anlauf, wenn der Regen etwas nachlässt, aber fürs erste machen wir es uns im Womo gemütlich.

11. Juli 2023

Neue Etappe:

Von Öckerö fahren wir auf der 155 zurück Richtung Göteborg, umfahren Göteborg auf der 159 bis diese wieder auf die E6 trifft, welcher wir Richtung Oslo folgen. Bei Stenungsund verlassen wir die E6, fahren ein kurzes Stück die 160 und checken auf dem Stellplatz Stenungsund ein. Die Stellplatzgebühr kann man via Homepage der Gemeinde bezahlen.

Koordinaten Stellplatz Stenungsund:

58.0735, 11.8149

In Stenungsund soll es einen Steinkreis geben. Den wollen wir uns anschauen. Er soll sich unmittelbar neben der Kapelle von Stenungsund befinden.

Kapelle von Stenungsund

Nun stehen wir vor der schlichten Kapelle, können aber nirgends einen Steinkreis sehen also laufen wir weiter, leider aber in die falsche Richtung. Beim zweiten Anlauf klappt es dann, nur irgendwie haben wir uns diesen Steinkreis viel grösser vorgestellt.

Steinkreis von Stenungsund

Kreise, die Jörg mehr begeistern

Jörg kann es nicht lassen und spöttelt etwas über die sechs Gesteinsbrocken, welche seiner Meinung nach zufällig den Weg hierher fanden, und nicht von den Wikingern errichtet wurden. Einen PR- Gag nennt er es, was ich dann schon ziemlich dicke Post finde. Ich habe noch nie zuvor einen Steinkreis gesehen, darum finde ich ihn ausserordentlich interessant, auch wenn er im Vergleich zu den Stonehenge in Südengland nur ein Klacks ist. Ganz sachte berühre ich den mittleren, quaderförmigen Stein. Ich gebs zu, dass ich wohl ziemlich Netflix geschädigt bin; jede Staffel von Outlander zog ich mir rein und nun will ich feststellen, ob mir gleiches widerfährt wie der Krankenschwester Claire, welche beim Betreten eines Steinkreises in die Vergangenheit versetzt wurde. Aber natürlich passiert nichts- rein gar nichts! Nein, Spass beiseite! Tatsächlich aber symbolisierten solche Steinkreise die Unendlichkeit und dienten als Ort, an dem man Kraft tanken konnte. Für die Wikinger dienten sie auch als Grabstätte. Dieses Fleckchen Erde hat schon etwas Magisches. Ein Kraftort eben und wie bei etlichen solchen Kraftorten wurden dort später Kirchen erbaut, was ich immer wieder interessant finde.

Nun laufen wir zurück zum Hafen; den wollen wir auch noch etwas genauer unter die Lupe nehmen und vor allem findet Jörg diesen wesentlich interessanter als ein paar graue Gesteinsbrocken auf einer trockenen Wiese.

12. Juli 2023

Neue Etappe:

Von Stenungsund fahren wir wieder auf die 160, fahren über die Tjörnbron (Brücke) auf die Insel Tjörn. Wir folgen der 160 über die Insel Orust bis Rotviskbro. Dort nehmen wir die 161 bis zu einer kleinen Fähre über den Gullmarn- Fjord. Wir fahren auf die Fähre; auf der anderen Seite nehmen wir die 162 bis Lysekil. Beim Stellplatz Valbodalen buchen wir über die Homepage der Gemeinde unseren Stellplatz. www. hanm.lysekil.se

Koordinaten Stellplatz Valbodalen, Lysekil:

58.2905, 11.4380

Die Fassaden der Holzhäuser sind nun vorwiegend in dunklem rot angestrichen- so wie es mir gefällt! So typisch schwedisch halt!

 

Schwedenrot, oder auch Falunrot wird die Farbe genannt, weil damals im schwedischen Ort Falun Kupfer abgebaut wurde. Die rötliche Pigmentmischung, welche ab dem 18. Jahrhundert als Anstrich für Holzhäuser genutzt wurde, war eigentlich ein Abfallprodukt der Kupferförderung. Es macht Sinn, dass man Materialien verwendet, welche in der Gegend reichlich vorkommen. Aber vor allem versuchte man in Schweden mit der rotbraunen Farbe seinem Haus ein edleres Aussehen zu verleihen, denn in Mitteleuropa wurden zu dieser Zeit die Häuser der wohlhabenden Bevölkerungsschichten aus Backsteinen gebaut.

Beliebt ist die rote Farbe bis heute- doch aus Falun kommt sie schon lange nicht mehr.

Vielleicht gefallen uns die roten Häuser hier in Schweden auch deshalb so gut, weil die Fassade unseres alten Hauses in der Schweiz ebenfalls rotbraun ist. Das heimelt uns irgendwie an!

Unseren heutigen Stellplatz, den wir anvisiert haben, liegt wieder wunderschön zwischen Schären. Nur schade, dass es Bindfäden regnet. Jörg hat sich trotzdem wetterfest angezogen und will sich die Gegend genauer ansehen. Mir ist gerade nicht danach. Ich ziehe es vor, an der Wärme zu bleiben; haben wir doch auch heute wieder ein Haus mit Meerblick, und selbst wenn der Himmel wolkenverhangen, grau und trüb ist- auch das hat seinen Reiz!

Regenpause in Lysekil

4 Antworten auf „-Schären, Stein, Papier oder so….“

Ich sraune immer wider über die vielen Erlebnisse die euch zuteil werden.Ich denke,Schweden würde mich auch fesseln,hauptsächlich die Schären und die Natur.
Ich wünsche euch weiterhin reichliche Entdeckungen und danke für den den interessanten Blog.“Häbits guet“!

Immer wieder spannend was Ihr erlebt. Ein neuer Coiffeur „gefunden“ und die neuen Velos scheinen sich zu lohnen.
Ich kenne bis jetzt nur den uralten Steinkreis in Yverdon oder dann spannende mystische Steine in der nähe von Heiden in der Schweiz. Ein paar spannende Steine habe ich in Japan erlebt, die schon seit Jahrtausenden angebetet wurden und irgendwann dann einen Schrein wurden. An gewissen Orten hatte ich auch Hühnerhaut mitten im heissen Sommer.

Liebe Siby
Ja ich habe tatsächlich den Coiffeur meines Vertrauens gefunden. Von den Steinen in Japan, die du beschreibst, musst du mir dann unbedingt genaueres darüber erzählen, das interessiert mich sehr!
Ganz lieber Gruß
Sabine

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