12. April 2024
Noch immer befinden wir uns auf dem Parkplatz einer Taverne in der Nähe von Kanali, und genau hier werden wir auch das Wochenende verbringen, denn wir fühlen uns hier ausgesprochen wohl. Gestern Abend haben wir in der Taverne feine Souvláki genossen. Moussaka stand leider nicht auf der Speisekarte. Ich bin schon sehr gespannt, wie mir dieses griechische Nationalgericht schmecken wird! Früher habe ich meine eigene Moussaka kreiert, indem ich die Lasagneblätter einer Lasagne durch in Olivenöl angebratene Aubergine-Scheiben ersetzte. Aber vielleicht steckt in meiner Variante doch zu viel Schweiz und zu wenig Griechenland. Ich habe gehört, dass man zum Beispiel das Gyros, das man in der Schweiz oder in Deutschland isst, absolut nicht mit dem original griechischen Gyros vergleichen kann. Daher würde es mich nicht wundern, wenn auch mein Eintopfgericht, das ziemlich viel Greyerzerkäse beinhaltet, stark vom Original abweichen würde.
Heute haben wir auf unserer Einkaufstour eine andere Taverne entdeckt, die Moussaka anbietet. Deshalb werden wir uns auch heute Abend wieder verwöhnen lassen – mit Moussaka und einem guten griechischen Wein, damit ich herausfinden kann, ob meine Vorstellung mit der Realität übereinstimmt. Ich freue mich jetzt schon darauf!
Auch wenn auf der Speisekarte Moussaka steht, muss uns der Wirt enttäuschen– Moussaka gibt es heute leider nicht. Doch er lädt uns in die Küche ein, um uns seine griechischen Spezialitäten schmackhaft zu machen. Und zugegeben: seine Gerichte sehen köstlich aus und hungrig sind wir auch! Also lassen wir uns überzeugen und nehmen an einem der Tische Platz. Unsere Wahl fällt auf überbackene Auberginen mit Bratkartoffeln. Als Vorspeise gibt es einen griechischen Salat, zum Dessert kandierte Kirschen. Ein wahrer Gaumenschmaus!
13. April 2025
Wir fahren mit unseren Fahrrädern entlang der Küste, vorbei an Kanali bis nach Mytikas – eine Strecke von etwa 15 Kilometern. Dort angekommen, lassen wir uns in ein Restaurant nieder und gönnen uns eine kleine Erfrischung, bevor wir die Rückfahrt antreten. Inzwischen ist es spürbar kühler geworden.
Bei «unserer» Taverne angekommen, werden wir von typisch griechischen Klängen empfangen – einfach wunderschön! Wir können nicht anders, setzen uns unter die Leute und lauschen dem berührenden Gesang mit einem Hauch von Melancholie durchdrungen und begleitet von Mandoline und Gitarre – Gänsehautmomente pur!
14. April 2025
Neue Etappe:
Bei Kanali nehmen wir die 18 bis Preveza, dann die A52 bis Vonitsa. Danach folgen wir der Küstenstrasse Vonitsa-Astakos bis Pálairos, wo wir am Rande des Hafens parken.
Koordinaten Parkplatz am Rande des Hafens, Pálairos:
38.7819, 20.8792
Wir sind in einem kleinen, ruhigen Fischerdorf gelandet. Der Ort wirkt etwas verschlafen, aber er ist schön gelegen. Wir erkunden das Dorf und spazieren der Uferpromenade entlang. Für zwei Nächte werden wir hier bleiben.
16. April 2025
Neue Etappe:
Von Pálairos fahren wir ein kurzes Stück zurück auf die neue A52, die bei Amfilochia in die A5 übergeht. Dieser folgen wir bis Antirrio, wo wir auf einem Parkplatz neben der Brücke nach Patras übernachten.
Koordinaten Parkplatz bei der Brücke, Antirrio:
38.3314, 21.7650
Unser neuer Übernachtungsplatz liegt nur etwa 300 Meter vom Fährhafen entfernt, dem Verbindungspunkt zwischen dem Peloppones und dem griechischen Festland. Lustig wäre es ja, mit der Fähre überzusetzen, doch bei einem kurzen Augenschein vor Ort stellen wir schnell fest, dass viele Pkws beim Auffahren aufsetzen. Das Risiko wollen wir nicht eingehen- deshalb planen wir, übermorgen die Brücke zu nehmen, die uns auf den Peloponnes führt.
Abgesehen von einer alten Festung, einem Leuchtturm und dem lebhaften Fährhafen, wo ständig ein Kommen und Gehen herrscht, gibt es hier nicht viel zu bestaunen. Aber gerade das ist uns recht. Momentan sind wir etwas von den vielen Reise-Eindrücken übersättigt.
Parkplatz in Antirrio
18. April 2025
Neue Etappe:
Bei Antirrio überqueren wir über die Charilaos Trikoupis-Brücke und erreichen den Peloponnes. Anschliessend folgen wir der A5/9 bis nach Andravida, wo wir rechts abbiegen und über Nebenstrassen nach Arkoudi fahren. Dort stellen wir uns bei der Taverne Faros hin.
Koordinaten Taverne Faros, Arkoudi:
37.8450, 21.1100
Seit heute sind wir auf dem Peloponnes – und was wir bisher gesehen haben, gefällt uns richtig gut! Der Besitzer unseres neuen Übernachtungsplatzes ist ausgesprochen freundlich. Heute Abend werden wir in seiner Taverne einkehren. Moussaka gibt es zwar auch diesmal nicht- es ist ja Karfreitag – aber wir sind ja noch ein paar Wochen in Griechenland, so dass es schon noch einmal klappen wird. Hier stehen wir jedenfalls mit unserer Kutsche sicher, haben Strom, WLAN, Ver- und Entsorgungs- Service- was will man mehr? Die Zufahrt war zwar etwas eng und ein paar Äste haben unser Wohnmobil gestreift- was aber nicht weiter schlimm ist!
Schnell geht’s auf Erkundungstour. Wir kehren in ein Restaurant direkt am Strand ein und geniessen den herrlichen Blick aufs Meer.
Danach schlendern wir dem Sandstrand entlang und schliesslich führt uns der Weg durch einen Pinienwald bis zu einer weiteren Bucht. Auf dem Weg dorthin begegnen uns zwei Schildkröten – ein wirklich schöner Anblick! Überhaupt ist es einfach traumhaft, durch diesen Wald zu spazieren! Der weiche Boden voller Piniennadeln fühlt sich an, als würde man auf Wolken gehen, und der Duft, der in der Luft liegt, ist einfach unbeschreiblich! Und überall diese wunderbare Pflanzenvielfalt! Für eine ausgedehnte Wanderung sind wir heute etwas spät dran. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag! Wir werden uns eine kleine Tour zusammenstellen, die wir dann unternehmen werden.
Zum Abendessen kehren wir in die kleine Taverne ein. Doch der Wirt macht uns gleich zu Beginn darauf aufmerksam, dass es heute kein Moussaka gibt, schliesslich ist Karfreitag! Ja was ist denn bloss los? Will mir denn niemand Moussaka verkaufen? Aber auch die Calamares mit Kartoffelsalat schmecken uns – danach kehren wir gut gesättigt und leicht beschwingt – der Wirt war mit dem Wein und dem Ouzo ausgesprochen grosszügig – zurück zu unserem Wohnmobil.
19. April 2025
Heute steht wieder einmal eine kleine Wanderung auf dem Programm – wobei «Spaziergang» es wohl treffender beschreibt. Der Weg ist leicht begehbar und mit fünf bis sechs Kilometern eher kurz. Unser Ziel ist eine Quelle, die Jörg in der Wander-App Komoot entdeckt hat. Obwohl der Weg zunächst entlang einer Strasse verläuft, geniessen wir unseren kleinen Ausflug von Anfang an.
Plötzlich steigt uns ein bekannter Geruch in die Nase – nämlich jener nach faulen Eiern und es besteht kein Zweifel: Wir befinden uns in der Nähe eines römischen Bades. Dieser Lost Place hat seinen ganz eigenen Reiz, doch Baden möchte hier heute wohl niemand mehr.
Weiter geht’s durch einen Pinienwald und wenig später stehen wir auch schon an der besagten Quelle. Zugegeben, sie ist kein echtes Highlight, doch der Weg hierhin war wirklich schön.
Auf dem Rückweg kommt uns ein Mopedfahrer entgegen, der uns mit energischer Geste auffordert, am Wegesrand zu warten. Kurz darauf wird klar, warum: eine gewaltige Schafherde folgt ihm. Es nimmt kein Ende – ein Wollknäuel nach dem anderen zieht übermütig an uns vorbei. Vermutlich sind sie unterwegs zu einer neuen Weide – vielleicht mit noch saftigeren Gräsern und Kräutern.
Und als dann das letzte Schaf schliesslich an uns vorbeigespurtet ist, setzen wir unseren Weg fort und erblicken in der Ferne schon das Dorf. Wir erledigen noch den Einkauf, danach gehts zurück zum Wohnmobil.
Und eins ist sicher: Heute Nacht werden wir bestimmt gut schlafen – Schäfchen haben wir schliesslich schon genug gezählt!
21. April 2025
Neue Etappe:
Von Arkoudi fahren wir auf Nebenstrassen bis zur 9. Dieser folgen wir bis Pyrgos, wo wir auf die 74 wechseln. Auf dieser Strasse geht es weiter bis nach Olympia, wo wir auf dem Camping Alphios einchecken.
Koordinaten Camping Alphios:
37.6435, 21.6191
Wenn man auf dem Peloponnes ist, führt wohl kein Weg an Olympia vorbei – dieser geschichtsträchtige Ort ist einfach ein Muss. Deshalb ist das auch unser nächstes Ziel. Wir checken auf dem Camping Alphios ein – von dort sind es nur etwa 20 Minuten bis zur archäologischen Ausgrabungsstätte. Die Lage könnte also nicht besser sein. Nachdem wir uns eingerichtet haben, bereiten wir uns noch einen griechischen Salat zu. Gut gestärkt machen wir uns dann zu Fuss auf den Weg ins Dorf. Doch dort angekommen, kommen wir nur langsam voran – die Läden sind einfach zu schön! Besonders der Schmuck hat es mir angetan: Silberketten mit den typischen, geometrischen Mustern, besetzt mit blauem Opal. Ein absoluter Traum! Dieses Design –auch der griechische Schlüssel genannt – symbolisiert die Unendlichkeit und die ewige Bewegung der Dinge.
Und dann stehen wir plötzlich vor dem Archimedes-Museum. Der Eintritt ist sogar frei – klar, dass wir da unbedingt vorbeischauen! Das Museum erstreckt sich über zwei Stockwerke und präsentiert die genialen Erfindungen und Entdeckungen dieses «Einsteins aus der Antike». Wir sind begeistert, wie viel Wissen hier auf so anschauliche Weise vermittelt wird – und das ganz kostenlos! Einen Besuch hier können wir vor allem Familien wärmstens empfehlen! Jedenfalls sehen wir viele Kinder, die mit leuchtenden Augen die Ausstellung erkunden.
Danach gehts zur archäologischen Ausgrabungsstätte. Hier jedoch beträgt der Eintritt stolze 20 Euro pro Person. Okay, in diesem Eintrittspreis sind auch die Eintritte zu zwei weiteren Museen enthalten. Jedoch wird uns klar, dass wir für all das zeitlich etwas spät dran sind. Daher beschliessen wir, den Besuch auf morgen zu verschieben, wenn wir dann mehr Zeit haben, um alles zu erkunden.
Stattdessen geniessen wir im Dorf ein feines Abendessen: Ich darf endlich meine erste Moussaka hier in Griechenland probieren und Jörg geniesst ein feines Gyros. Und was die Moussaka betrifft – sie schmeckt mir wirklich hervorragend! Sie ist übrigens ganz ähnlich wie meine «Swiss-Style-Moussaka, aber mit dieser ganz besonderen griechischen Note.
22. April 2025
Heute machen wir uns erneut auf den Weg den Hügel hinab- unser Ziel: das legendäre antike Olympia. Dort angekommen, sind wir sofort begeistert! Was für manche vielleicht nur nach ein paar alten Steinhaufen aussieht, entfaltet seinen wahren Wert, sobald man die Infotafeln liest. Da steht man plötzlich nicht mehr bloss vor Ruinen – man steht mitten in der Geschichte! Und das Beste ist, dass die meisten Informationen auch in deutscher Sprache verfügbar sind.
Wir sind richtig froh, dass wir den Ausflug auf heute verschoben haben. Das Gelände ist weitläufig und voller Eindrücke, besonders, wenn man wie wir auch noch die Museen besucht. Zu viel will ich an dieser Stelle gar nicht verraten – das seht ihr gleich im Video. Nur so viel: Dieser Ausflug ist ein echtes Highlight!
2 Antworten auf „-Wo bleibt die Moussaka?“
Danke für den super Blog.Sicher nehmt ihr einen Uzo für mich ,der mich an Grichenland erinnert.Z.z.verbringe ìch seit Dienstag für drei Wochen Reha-Ferien in der Reha-Klinik Sonnmatt in Luzern.Hattet ihr schöne Ostern ?Häbits guet.
Wir wünschen dir von Herzen einen angenehmen Reha-Aufenthalt!
Von Ostern haben wir hier gar nicht so viel mitgekriegt- es gab zwar im Dorf in der Nacht auf Ostern tatsächlich noch ein Feuerwerk, was uns erstaunte.
Lieber Gruß
Sabine und Jörg