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Reisen

-Hexenbesen im Schlosspark Donaueschingen

13. November 2023

Gestern erhielten wir eine Nachricht von Bekannten, welche wie wir im Womo leben. Immer mal wieder erhielten wir von ihnen sehr gute Stellplatz- Tipps oder andere nützliche Hinweise bezüglich «Leben im Wohnmobil». Noch nie jedoch hat es sich ergeben, sie persönlich zu treffen, doch per WhatsApp wusste man voneinander, wo man sich gerade aufhielt. Da sie momentan ganz in der Nähe daheim sind, fragten sie uns an, ob wir Zeit und Lust hätten, um sich zu treffen. Klar haben wir das! Zeit haben wir und Lust sowieso! Wir können auch morgen noch in den Schwarzwald fahren, also verlängern wir unseren Aufenthalt hier in Willisau spontan um einen weiteren Tag und nehmen die Verabredung wahr. Wie abgemacht fahren sie bei uns auf den Platz und gemeinsam laufen wir ins Städtli.

Willisau

Beim City Café kehren wir ein. Manchmal ist es schon interessant: da siehst du zwei Menschen zum ersten Mal, hast aber das Gefühl, diese schon lange zu kennen, was natürlich nicht der Fall ist. Trotzdem stimmt die Chemie von Anfang an. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht, wenn man mit lieben Menschen zusammensitzt und plaudert und schwupps, rückt der Abschied näher, doch definitiv steht fest: Wenn sich eine Gelegenheit ergibt, werden wir uns wieder sehen! Vielen lieben Dank, Claudia und Mani, für diesen schönen Nachmittag! Ach ja: das Magenbrot schmeckt einfach göttlich! Auch dafür vielen Dank!

14. November 2023

Neue Etappe:

Von Willisau fahren wir via A1, A4, B27 zurück nach Donaueschingen.

Koordinaten Stellplatz Prinz- Fritzi- Allee:

47.9475, 8.5119

Schon um 10 Uhr brechen wir auf. Nach gut zwei Stunden Fahrt erreichen wir Donaueschingen.

Bevor wir zum Stellplatz fahren, geht’s direkt zum Paketshop, denn unsere Pakete warten darauf, von uns abgeholt zu werden. Auf der Fahrt dorthin fällt uns bereits auf, dass ein kleiner See weit über die Ufer getreten ist. Kein Wunder; es regnet ununterbrochen und wird noch bis in die Nacht andauern.

Happy, dass es mit den Paketen geklappt hat, düsen wir weiter bis zum Stellplatz beim Fürsten, auf dem wir ja erst kürzlich ein paar Tage verbracht haben. Auch hier stellen wir fest, dass der Fluss massiv an Breite zugenommen hat. So einige Bäume stehen im Wasser und viel braucht es nicht mehr, bis der Fluss über die Ufer, respektive über die Strasse und über den Stellplatz läuft. Wir werden die Situation auf alle Fälle im Auge behalten.

15. November 2023

In der Nacht hat es aufgehört zu regnen und auch am Tag bleibt es vorwiegend trocken. Die Sonne schaut die meiste Zeit hinter den Wolken hervor und der Wasserspiegel im Fluss nebenan ist gesunken.

Jörg geht es unterdessen wieder recht gut, was uns beide sehr freut. Am Morgen erledigen wir etliche Schreib- und Büroarbeiten, nachmittags geht’s aber an die frische Luft; wir wollen uns die Donauquelle, den Geburtsort der Jungen Donau, anschauen. Dieser befindet sich nah beim Schloss Fürstenberg und gilt als Herzstück der Stadt Donaueschingen. Nun stehen wir vor dem Quelltopf und meinen wir erst, die Bewegung im Wasser verursache der Wind, stellen wir bei genauerem Hinsehen fest, dass es sich um aufsteigende Bläschen handelt. Ein alter Brauch ist es, eine Münze über die Schulter hinweg in den Quelltopf zu werfen. Wünsche sollen so in Erfüllung gehen und zugleich bewirken, dass man eines Tages nach Donaueschingen zurückkehren werde. Über der Donauquelle wacht die «Mutter Baar» in einer 1896 durch Adolf Heer geschaffenen Skulpturengruppe. Sie weist ihrer Tochter, der Jungen Donau, den Weg in Richtung Osten.

Die Donauquelle

Jetzt laufen wir durch die Stadt; wir suchen nach einem geeigneten Restaurant, wo wir am nächsten Samstag, an Jörgs Geburtstag, schön essen gehen können. Das Restaurant Ochsen gefällt uns auf Anhieb, so dass wir einen Tisch reservieren.

Auf dem Heimweg wird noch eingekauft, dann geht’s zurück zu unserem Womo.

16. November 2023

Ein Tag wie gemacht, um sich ins Womo zu verkriechen und um Sachen zu erledigen, denn es regnet pausenlos.

17. November 2023

Weil wir noch unsere Kurtaxe beim Tourismusbüro begleichen müssen, laufen wir erneut durch den Park in die Stadt, kaufen gleichzeitig ein und laufen anschliessend zurück. Schön, dass für einmal die Regenschirme nicht zum Einsatz kommen, dennoch sind die vielen Pfützen auf den Rasenflächen, infolge der langanhaltenden Regenfälle nicht zu übersehen. Vor einer alten Rottanne bleiben wir stehen, weil mir an dieser ein Kuriosum auffällt. Einer der Äste neigt sich nämlich nach unten und an dessen Ende gibt es zahlreiche, enorm verdichtete Zweige. Es ist mir ein Rätsel, was diese Laune der Natur zu bedeuten hat und wie so etwas entstehen kann. Ein Gärtner fährt mit seinem Traktor in unsere Richtung und bleibt damit auf unserer Höhe stehen, sichtlich erfreut darüber, dass uns diese Tanne aufgefallen ist. Er spricht uns freundlich an und nun gibt’s eine gedankliche Exkursion ins Pflanzenreich und wir erfahren von ihm, dass sie diesen Ast bewusst nicht wegschneiden, weil er so speziell sei. Man nenne dieses Phänomen Hexenbesen. Dieser bilde sich meist durch Pilzbefall. Noch vieles mehr erfahren wir; so zeigt er uns unter anderem auch eine junge Edelkastanie, welche wohl aus einer weggeworfenen «Marroni» zu spriessen begann, wie er meint. Diese Pflanze wird nun gehätschelt und gepflegt, ebenso die vielen Tulpenbäume, die unlängst gepflanzt wurden. Wir sagen ihm, wie sehr wir uns an diesem Park erfreuen. Sichtlich stolz darüber, erzählt er uns aus seinem Gärtneralltag, berichtet von der Gratwanderung, die sie manchmal gehen müssen, wenn es darum gehe, der Natur freien Lauf zu lassen, ohne dass dabei das Konzept des altenglischen Stils verloren gehe.

Hexenbesen

Mit besonderem Stolz erfüllt ihn, dass die hier gehaltenen Pfaue sogar brüten; Kummer hingegen bereiten ihm die Biber, welche sich auch in diesem Park wohlfühlen würden. Diese können grossen Schaden verursachen und seien fähig, in nur einer Nacht einen grossen Baum zu fällen. Auch das Problem vom vielen toten Laub in den Seen, welches auf dem Grund liege und verschlicke, würden sie gerne lösen, doch sei dies leichter gesagt als getan.

Wir haben uns sehr gefreut über dieses interessante Gespräch! Über diese geheimnisvollen Büschel in den Bäumen, welche manchmal so gross und zahlreich vorkommen, dass sie sich negativ auf das Wachstum des betroffenen Baumes auswirken können, will ich noch mehr erfahren und bitte darum, wie so oft, Herr Google um Auskunft. So erfahre ich, dass diese Gebilde, sofern sie durch genetische Mutation entstanden sind, bei Gärtnern sehr beliebt seien, da diese zu Zwerggehölzen für Gärten und Parks veredelt werden können. Die meisten Hexenbesen entstünden jedoch durch Pilzbefall, seltener auch durch eine Vireninfektion oder durch Milbenbefall. Diese Gebilde seien auch unter dem Namen «Donnerbüsche» bekannt. Die alten Germanen glaubten, dass mit Hexenbesen Blitz und alles Böse ferngehalten werden könne, wenn man sie an den Giebeln der Häuser befestige. Eventuell sollten wir uns einen an die Womotüre hängen; vielleicht würde ja so ein Hexenbesen den Regen von uns fernhalten. Die «Trockenphase» ist nämlich schon wieder vorbei und es regnet erneut in Strömen, doch wenigstens können wir am «Schärmen» sitzen.

Übrigens, dieser Hoodie ist ab sofort auf meinem Shop erhältlich!

2 Antworten auf „-Hexenbesen im Schlosspark Donaueschingen“

Hallo ihr Zwei. Haben unser Treffen auch sehr genossen. Schön, dass ihr euch die Zeit genommen habt. Egal wann und wo, wir freuen uns auf ein Wiedersehen. Weiterhin gute Fahrt und passt auf euch auf. Ganz liebi Grüess Claudia & Mani

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