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Reisen

-Basel: Ein Streifzug durch vergangene Zeiten

 

05. Januar 2024

Noch immer in Bad Säckingen beschliessen wir, erneut die Bahn nach Basel zu nehmen. Dank unserer Konus- Karte fallen keine Kosten an.
Es gibt nämlich ein paar Sachen, die wir uns in Basel anschauen wollen. Dazu gehören das Rathaus, die Altstadt und die Markthalle. Genau wie letztes Mal laufen wir vom Badischen Bahnhof Richtung Messe, dann über die mittlere Rhein- Brücke und gelangen so zum Rathaus. Obwohl ich das Rathaus schon oft gesehen habe, reizt es mich, dieses heute etwas genauer zu erkunden. Wir stehen nun vor dem Gebäude und entdecken eine Messingtafel, welche an die beiden zerstörerischen Hochwasser der Birsigs (und des Rheins) aus den Jahren 1529/30 erinnert. Eine Kerbe zeigt den Hochwasserstand jener Tage an. Es ist schwierig, den Text zu entziffern, doch wieder einmal ist mir Herr Google behilflich und liefert mir das Gewünschte:

Anno domini MDXXVIIII uff den XIII tag brachmonats ist der Birsich unversehenlicher Wassergüs halber so gros geworden, dass er bitz hieher unden an diese Tafel geflossen ist, darvon einer Stat Bassel un der Burgerschaft gros schad entstundt.

Darnach im MDXXX Jar uf den IIII tag des hewmonats ward der Birsich abermollen so gross, das er biss an disen mone flos und aber von einem berg am anderen gieng. Got behut unss vor ubel alle Zitt.

In vergangenen Zeiten schlängelte sich dieses scheinbar harmlose Flüsschen offen durch die Stadt, bevor es überbaut wurde. Man kann sich kaum vorstellen, wie aus einem kleinen Gewässer ein reissender Strom mit grosser Zerstörungskraft entstand.
Erbaut wurde das Rathaus nach dem grossen Erdbeben 1356 als Ersatz für den früheren Regierungssitz. Nach dem Beitritt Basels zur Eidgenossenschaft ersetzte man das Vorderhaus durch einen repräsentativen Neubau. An den Zinnen wurden die Wappen der 12 Mitglieder angebracht, mit denen der Kanton damals die Eidgenossenschaft bildete. Zu Beginn des 17. JH. wurde das Rathaus erweitert und die Fassade mit gemalter Scheinarchitektur verziert. 1900 wurde mit dem Flügel ganz links und dem Turm rechts erneut ein Anbau vorgenommen.

Rathaus Basel

Der Innenhof des Rathauses ist besonders faszinierend. Dort thront von einem hohen Sockel die Statue des römischen Feldherrn Lucius Munatius Plancus. Interessanterweise war er nicht der Gründer von Basel, sondern spielte eine entscheidende Rolle als Gründer der römischen Kolonie Augusta Raurica in Augst.

Innenhof Rathaus Basel

Imposant sind auch die Gemälde im Innenbereich, so unter anderem das Wandbild «Das Jüngste Gericht», das bereits 1510 entstand, jedoch von Hans Bock, 1610/11 neu übermalt wurde. Im Innenbereich gibt es Kunst, wo auch immer du hinschaust! Ich will unbedingt noch mehr über dieses interessante Bauwerk lesen, doch nun gehen wir weiter. Unser Weg führt uns durch die schöne Altstadt, wo das Spalentor, das prächtigste der drei noch erhaltenen Stadttore der Befestigung aus der Zeit von 1400, unsere Aufmerksamkeit erregt.

Beim Spalentor

Für eine kleine Pause und weil wir hungrig geworden sind, entscheiden wir uns, einen Blick auf den Bioladen Feigenbaum beim Schützenmattpark zu werfen. Der Laden wurde nach dem Designkonzept von Liliane Vogt, einer lieben Studienkollegin, umgebaut. Die Ästhetik des Ladens überzeugt auf den ersten Blick; die Atmosphäre ist einladend, und man fühlt sich sofort wohl. Für unseren kleinen Hunger wählen wir einen feinen Käsekuchen und einen Gemüsequiche. Eins steht fest: Wäre ich in Basel ansässig, würde der Bioladen Feigenbaum zu einem meiner Lieblingsläden werden! Hier vereint sich Gemütlichkeit mit dem Angebot qualitativ hochwertiger Produkte! Und fast hätte ich es vergessen: Die Gestaltung der Schaufensterfolie beeindruckt mich ganz besonders! So schlicht. So elegant. So aussagekräftig.
Zu guter Letzt führt uns unser Weg zur Markthalle. Dort werfen wir nur kurz einen Blick rein, danach geht’s zügig zurück zum Badischen Bahnhof, wo wir nicht lange auf unseren Zug warten müssen, welcher uns zurück nach Bad Säckingen bringt.

06. Januar 2024

Und auch dieses Jahr darf Jörg die Krone tragen! Jahr für Jahr ist es dasselbe: die weisse Plastikfigur verbirgt sich stets in seinem Stück Königskuchen! Man sollte meinen, er hätte das Recht auf die Krone gepachtet! Auf unserer Wanderung bevorzugt er zum Glück eine Mütze statt der königlichen Kopfbedeckung. Bei angenehmeren Temperaturen hätte er wohl das goldene Stück mit erhobenem Haupt getragen. Kannst du mir nachfühlen, wenn ich sage, dass ich dieses Mal dankbar bin für das kühle Wetter?
Wir laufen flussaufwärts entlang des Rheins, diesmal bis nach Laufenburg. Wir beide mögen solche Flusswanderungen! Vielleicht weil solche Routen immer schön eben aus gehen und es immer viel zu entdecken gibt. Wir hätten gerne Laufenburg besichtigt, doch bei unserer Ankunft dunkelt es bereits. So laufen wir zum Bahnhof und lassen uns mit dem Zug nach Bad Säckingen zurückbringen. Insgesamt haben wir heute 14 km zurückgelegt. Die Wanderung hat uns sehr gut gefallen und Laufenburg erinnerte uns aufgrund der Häuser am Fluss etwas an Saint- Ursanne im Jura.

Laufenburg

07. Januar 2024

Weil weitere Termine anstehen, fahren wir zurück in die Schweiz und wie gewohnt, führt uns der Weg nach Willisau. Regenschauer begleitet uns auf der Hinfahrt und einige Autofahrer führen sogar Schnee auf dem Dach ihres Gefährtes mit. Ziemlich trostlos sieht die Landschaft aus!
Wir machen das Beste aus diesem tristen Tag und erledigen nach Ankunft dies und jenes im Wohnmobil.

08.  Januar 2024

In aller Herrgottsfrühe reisst uns unser Handywecker aus unseren Träumen. Aber hey- so früh ist es nun auch wieder nicht- wir haben uns lediglich daran gewöhnt, nicht vor sieben Uhr aufstehen zu müssen. Im Dunkeln stapfen wir durch den verschneiten Pfad zum Bahnhof, um mit der Bahn nach Malters zu fahren, wo Termine auf uns warten.
Um 9.30 Uhr trudeln wir bereits wieder in Willisau ein. Nach dem Mittag brechen wir erneut auf. Ich möchte Jörg die reizvolle Wanderung nach Hergiswil zeigen, die ich vor ein paar Wochen mit meiner Freundin Beatrice unternommen habe. Auch wenn die Sonne sich nicht blicken lässt- es ist einfach traumhaft schön, durch die winterliche Landschaft zu wandern. Im Schnee geht es langsam voran, doch das stört uns nicht. Trotzdem ist Jörg erleichtert, als der Kirchturm von Hergiswil auftaucht. Bei der Bäckerei Thalmann holen wir uns Vanille- und Nussgipfel bevor wir zur Busstation laufen. Genüsslich verspeisen wir unsere Köstlichkeiten und sehen schon den Bus heranrollen. Wir steigen ein und die Fahrt durch das Winterwunderland beginnt. Noch bevor die Dunkelheit hereinbricht, kehren wir zu unserem Wohnmobil zurück.

09.- 13. Januar 2023

In Willisau verharrten wir weiterhin in der Kälte, verbrachten die meiste Zeit im Womo und waren ziemlich produktiv. Der Donnerstag aber war für uns ganz besonders und gleichzeitig emotional: Um 11 Uhr trafen wir uns nämlich mit unseren Söhnen und unserer Schwiegertochter in Luzern bei einem Notar. Genau eine Stunde später fand unser Haus neue Besitzer. Nun werden Sohn Daniel und seine Frau neue Kapitel in diesem Haus schreiben. Wir freuen uns mit ihnen und sind zugleich glücklich, dass das Haus in der Familie bleibt, denn es ist ein gutes Haus!
Und auch heute wird es nochmals emotional, denn wir verabschieden uns von Sohn Tino und seiner Freundin Daniela, welche bald auf eine lange Reise gehen werden. Zum Abschied habe ich ihnen «Schutzengel- Socken» entworfen; die kleinen Beschützer mögen sie auf all ihren Abenteuern begleiten!

2 Antworten auf „-Basel: Ein Streifzug durch vergangene Zeiten“

Am letzten Wochenende war eine Freundin von mir an der Führung im Rathaus. Die Fotos sahen sehr spannend aus. Auch habe ich von anderer Seite gehört, dass ganzjährig restauriert werden muss um das Rathaus instand zu halten.
Als ich das letzte Mal zum Botanischen Garten ging, fiel mir der Bioladen Feigenbaum auf! Ich hatte den Laden von aussen bestaunt. Nun werde ich ihn auf jeden Fall das nächste Mal besuchen, wenn ich in der Gegend bin.
Falls du das nächste Mal in der Markthalle in Basel bist, unbedingt Eisuru besuchen (Die zweitbeste Glace der Schweiz, logisch ist und bleibt Kalte Lust von Olten die Nummer 1).
Plus noch ein Tip in Bezug auf Laufenburg: Die Überquerung der Grenz am Rheinkraftwerk ist sehr beeindruckend.
Geniesst die letzten paar kalten Tage, bevor es an die Wärme geht.

Liebe Siby
Danke dir für deine Tipps! Dann werden wir das nächste Mal, wenn wir in Basel sind, das Glace von Eisuru ausprobieren! Momentan ist es mir zu kalt für ein Eis, doch der nächste Sommer kommt bestimmt!
Liebs Grüessli
Sabine

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