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Reisen

-Bye bye Winter!

14. Januar 2024

Eine leise Unruhe erfasst uns und die Sehnsucht nach Wärme wächst von Tag zu Tag. Wir träumen davon, dem Winter zu entfliehen, warmen Sand unter unseren Füssen zu spüren, mit dem Womo unter Palmen, statt verschneiter Tannen zu stehen und uns von Datteln und Tajine zu ernähren anstelle von Älplermagronen, Bratwürsten, etc. Wir wollen Dromedare statt Rehe beobachten und und und, aber vor allem wollen wir vor der Kälte flüchten!

Unser Haus ist verkauft und auch Jörgs Arzt gibt grünes Licht für unser Vorhaben- unseren Plänen steht also nichts mehr im Wege!

In diesem Moment brüten wir über einer marokkanischen Landkarte und planen unsere Route für das bevorstehende Abenteuer. Wir beschliessen, erneut auf der Atlantikseite Richtung Süden zu fahren, diesmal aber tatsächlich bis in die Westsahara; voraussichtlich bis nach Laayoune. Uns reizt diese Kargheit einfach! Lauter «nichts» um dich herum, bloss Steinwüste und ab und zu sandige Abschnitte mit Dünen. Aber dieses «Nichts» ist eben trotzdem nicht «nichts»; schon auf unserer letzten Reise durch Marokko fiel uns auf, dass es selbst in Steinwüsten enorm viel zu entdecken gibt. Man schaut nämlich genauer hin, wenn die Reizüberflutung ausbleibt. Da entdeckst du Pflanzen, Käfer, Gesteinsarten, die dir unter «normalen» Bedingungen niemals auffallen würden und plötzlich wird dir klar, dass die Wüste voller Leben ist! Dieses «Nichts», was nicht nichts ist, beeindruckt und berührt: obwohl lebensfeindlich, trocken und leer, macht dich die Weite des Landes sprachlos, ehrfürchtig und ruhig. Nicht immer; aber meistens. Der grosse Sandkasten lockt uns also erneut! So märchenhaft momentan die verschneite Landschaft in der Schweiz ist, freuen wir uns doch riesig darauf, die schneebedeckten Berge bald hinter uns zu lassen und durch Sandberge zu ersetzen.

15. Januar 2024

Der Countdown läuft! Wir schreiben Einkaufslisten, erledigen noch alles, was von der Schweiz aus einfacher ist, geben Bücher ab und decken uns mit neuen Schätzen ein. Die Vorfreude auf die bevorstehende Reise steigt von Stunde zu Stunde! Vor ein paar Tagen habe ich in einem spontanen Moment eine Transferfolie mit verschiedenen Motiven bestellt, denn wir wollen unterwegs erneut T- Shirts bedrucken. Nun hoffen wir, dass das Paket bald ankommt; ansonsten wären wir startklar!

16. Januar 2024

Wir verbringen einen ruhigen Tag im Womo.

17. Januar 2024

Nun macht uns das Paket doch noch einen Strich durch die Rechnung, denn es wurde beim Zielort nicht in Empfang genommen und trat deswegen den Rückweg an. Dank der Möglichkeit, online eine neue Lieferadresse anzugeben, werden wir es aber mit bloss einem Tag Verzögerung in Empfang nehmen können. Die nächste Herausforderung tritt auf, als wir die Fähre ab Genua nach Tanger buchen wollen- die Samstagsfähre ist ausgebucht! Erst am Donnerstag, 25. Januar würde die nächste ablegen und das ist uns zu spät, so sonnenhungrig wie wir sind! Also muss ein neuer Plan her. Kurzentschlossen entscheiden wir uns, morgen Richtung Frankreich zu fahren. Am Montag wird uns die Fähre ab Sète nach Tanger bringen.

18. Januar 2024

Neue Etappe:

Vom Stellplatz in Willisau fahren wir über Malters nach Langenthal, danach auf die A1 bis Estavayer le lac, wo wir auf der Raststätte Feierabend machen.

Wir machen unser Womo bereit für unsere bevorstehende Reise. Jörg durchstreift mehrmals das Wohnmobil auf der Suche nach Dingen, die wir wegen des Gewichts entsorgen könnten. Alles, was auch nur im Entferntesten nach Extra- Kilos aussieht- Muscheln, schöne Vogel- Federn, Broschüren- muss über Bord! Na ja, viel leichter sind wir deswegen nicht, aber was solls!

Wie immer, wenn der Reisevirus zuschlägt, bekomme ich einen Putzanfall und so bringe ich den Innenbereich des Womos auf Hochglanz, bevor es ans Ent- und Versorgen geht! In Malters schnappen wir unser Paket, danach geht’s nach Langenthal zu Lexa, wo wir Gas tanken und letzte Besorgungen im Wohnmobil- Zubehör- Shop machen.

Bei der Raststätte in Estavayer le lac, lassen wir den Tag ausklingen.

19. Januar 2024

Neue Etappe:

Von Estavayer le lac fahren wir auf der A1 bis Genf und überqueren die Grenze zu Frankreich. Wir folgen der A41 bis Aix- les- Bains, wo wir auf dem Aire Camping- Car Park Aix- les Bains parkieren.

Koordinaten Camping- Car Park Aix- les Bains:

45.6965, 5.8889

Gestern Abend und über Nacht hat es geschneit, was bei Jörg heute morgen eher Stirnrunzeln als Begeisterung hervorruft. Deshalb kommt jetzt der Bodenschrubber zum Einsatz. Die Dachluken werden geöffnet und Jörg steht nun auf dem Tisch, den Kopf durch das Dachfenster gestreckt und mit dem Schrubber schiebt er nun den Schnee vom Dach. Ein amüsantes Bild sag ich dir! Das gleiche Szenario wiederholt sich dann im Schlafzimmer. Erst danach sind wir bereit für die Weiterfahrt. Heute stehen circa 175 km Fahrt auf dem Programm. Nach dem Mittag erreichen wir Aix- les- Bains. Beim Einchecken zum Stellplatz kaufen wir auch gleich die Camping- Car- Park- Karte. Diese Karte ermöglicht den Zutritt zu über 500 Stellplätzen in Frankreich. Im Internet können wir vorab prüfen, ob es freie Plätze gibt. Zudem bietet jeder dieser Stellplätze Strom und eine Ver- und Entsorgungsstelle.

Ich koche uns gleich bei Ankunft ein kleines Mittagessen, danach laufen wir zum Lac du Bourget, jenem See, der seit Menschengedenken noch nie zugefroren war. Da es jedoch klirrend kalt ist, bleibt unsere Runde kurz.

Bei Aix- les- Bains

20. Januar 2023

Neue Etappe:

Von Aix- les- Bains nehmen wir die A41 bis nach Grenoble. Dort folgen wir der D1532 und N532 bis nach Valence. Auf dem städtischen Stellplatz machen Feierabend.

Der Stellplatz ist momentan kostenlos; es hat Plätze für 13 Wohnmobile. Mit grösserem Wohnmobil muss etwas manövriert werden.

Koordinaten Stellplatz in Valence:

44.9250, 4.8809

Es ist ein ganz neues Erlebnis, von der Sonne geweckt zu werden! Und bei schönem Wetter durch die Landschaft zu fahren, ist einfach herrlich! Das hatten wir schon lange nicht mehr!

Noch einmal stürmen wir den Intermarché für eine letzte Shoppingrunde vor unserem Afrikaabenteuer! Und noch einmal landen meine heissgeliebten Lütticher Waffeln im Einkaufswagen, während Jörg sich mit Knabbereien mit Paprikageschmack eindeckt. Normalerweise betrachte ich das Einkaufen in Supermärkten als notwendiges Übel, im Gegensatz zu Jörg, der das Stöbern durch Lebensmittelregale im Ausland liebt. Um seinem Wunsch nach mehr Entschleunigung nachzukommen, durchstreife ich diesmal bedächtig die Gänge, während Jörg sich von der Vielfalt inspirieren lässt. Sein verschmitztes Lächeln verrät, dass meine Veränderung nicht unbemerkt bleibt. Nach gefühlten zwei Stunden (Jörg meint, es wären 20 Minuten gewesen) verlassen wir den Intermarché mit prall gefüllten Einkaufstaschen.

Weiter geht’s Richtung Grenoble, der Stadt der Nussbäume. Erst noch sind wir hier durchgefahren, allerdings in entgegengesetzter Richtung.

In Valence machen wir Feierabend. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass der Frühling hier bereits in den Startlöchern sitzt!

Stellplatz in Valence

4 Antworten auf „-Bye bye Winter!“

Ach wie ich mich freue, dass ihr wieder Richtung Süden unterwegs sind. Geniesst die Wüste! Ich liebe sie auch sehr. Die Stille, die Farben, die Details, die plötzlich auftauchen… einfach herrlich. Zwar nicht gleichgut, aber für mich einen Ersatz ist in den Bergen, im Wald oder auf Feldern mutterseelen allein zu sein und dass Herz quillt über vor Glück, Freude und Ruhe! Eine grosse Umarmung und geht hinaus um die Welt zu entdecken!

Liebe Siby
Danke dir für deinen Kommentar! Dann erging es dir also genauso wie uns- die Weite und die Einzigartigkeit der Wüste ist einfach unbeschreiblich!! Bis bald! Wir lassen von uns hören!
Liebe Grüße
Sabine und Jörg

Hallo Udo und Uli
Schön von euch zu hören! Ja jetzt sind wir nicht mehr zu bremsen! Jetzt wollen auch wir an die Wärme!! Vielleicht sind tatsächlich eure Photos daran schuld! So tolle Strandfotos!! Wir freuen uns immer darauf, eure Blogbeiträge zu lesen! Macht richtig Spaß!!
Auch euch weiterhin alles Gute und eine tolle Zeit!!
Sabine und Jörg

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